Coronavirus: Jetzt soll das Militär beim Boostern helfen
Die Nachfrage nach der Booster-Impfung gegen das Coronavirus ist gross. Allerdings mangelt es an Personal. In der Westschweiz soll nun das Militär aushelfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mittels dritter Corona-Impfung, dem sogenannten Booster, will man die 5. Welle abwenden.
- Allerdings fehlt es in den meisten Kantonen an Fachkräften für die Impfzentren.
- In der Westschweiz soll das Militär nun Unterstützung leisten.
Die Nachfrage nach der Booster-Impfung in der Schweiz ist gross. Auch Kantone und Behörden haben ein Interesse daran, so schnell wie möglich wieder zu impfen. Deshalb eröffnet etwa der Kanton Freiburg kommende Woche ein neues Impfzentrum – nur das Personal fehlt.
Coronavirus: Fachpersonal für Impfungen fehlt
So fehlt es etwa an Angestellten, die die Impfung verabreichen, Bereitstellen oder die Administration erledigen. Dies erklärt Claudia Lauper, Generalsekretärin des Gesundheitsdepartements gegenüber der «NZZ». Vergangenen Winter, bei der ersten Impfaktion, sei viel mehr Personal kurzfristig zur Verfügung gestanden, so Lauper.
Auch im Kanton Jura klingt es ähnlich: «Die Spitäler und die Altersheime laufen auf Hochtouren, das Fachpersonal ist nicht mehr auf dem Markt.» Dies sagt Gesundheitsminister Jacques Gerber gegenüber RTS.
Für Gerber der Grund sich an die Armee zu wenden. Er benötige zwölf bis 15 Personen, die Spritzen setzen können. Bis Weihnachten könnte der Jura damit rund 5000 Personen gegen das Coronavirus boostern.
Wallis und weitere wollen Unterstützung
Einen Antrag stellen wollen laut «NZZ» auch das Wallis und der Kanton Freiburg tun. Auch Waadt und Neuenburg denken über einen solchen Einsatz nach. Als weiteren Schritt hat sich die lateinische Gesundheitsdirektorenkonferenz für einen Brief an den Bundesrat entschieden.
Denn dieser entscheidet gemeinsam mit dem Verteidigungsdepartement VBS über einen allfälligen Einsatz des Militärs. «Wenn es Entscheidungen zu fällen gibt, wird dies relativ bald der Fall sein», so die Landesregierung zu den westschweizer Anfragen.
Über 350'000 Diensttage
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Armee seit Ausbruch der Pandemie im Einsatz steht. Bereits im März 2020 begann die erste Mobilmachung. Damals wurden 320'000 Diensttage geleistet. Weitere 34'000 folgten im vergangenen Winter.
Bei der Armee selbst werde das Gesuch jetzt erstmal geprüft. Man könne die «Leistungen erbringen, wenn sie erfordert sind», so die Antwort des Militärs.