Coronavirus: Lieferdiensten droht Einbruch bei Bestellungen
Das Coronavirus bringt nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner hervor, wie etwa Lieferdienste. Mit dem baldigen Ende der Massnahmen könnte sich dies ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Lieferdienste wie Smood oder Just Eat gehören zu den Gewinnern der Pandemie.
- Mit dem Ende der Homeoffice-Pflicht könnte das Bestellvolumen aber wieder abnehmen.
Des einen Leid ist des anderen Freud. Essenslieferanten wie Smood, Just Eat oder die Onlineshops von Migros und Coop boomten während der Pandemie. Viele liessen sich wegen der Homeoffice-Pflicht das Essen in die eigenen vier Wände liefern.
Wie der Bundesrat am Mittwoch bekannt gegeben hat, fallen die Kontaktquarantäne und die Homeoffice-Pflicht weg.
Am 16. Februar sollen anschliessend weitere Lockerungen folgen. Diese betreffen dann die Masken- und die Zertifikatspflicht. Eine Woche haben die Kantone nun Zeit, sich konkret zu entscheiden.
Jetzt bangen die bisherigen Gewinner der Krise um ihren Umsatz.
Rückgang wäre «logische Konsequenz»
Lieferdienst Smood etwa kann sich einen «kleinen Rückgang des Auftragsvolumens» vorstellen. Allerdings würden mit der Aufhebung der Homeoffice-Pflicht die Bestellungen von Geschäftsessen wieder zunehmen.
Bei Konkurrent Just Eat rechnet man nicht mit einem Rückgang der Bestellungen nach dem Pandemie-Ende. Denn das Bedürfnis nach einer «mobilen, digitalen Gesellschaft» sei nach wie vor da, so Mediensprecherin Séverine Linda Götz.
Die beiden grössten Schweizer Detailhändler Migros und Coop konnten durch die Pandemie ihre Onlineshops etablieren. «Seit Anfang Dezember 2021 und dem Aufkommen der Omikron-Variante verzeichnen wir erneut eine sehr deutliche Steigerung der Nachfrage.» Dies heisst es etwa bei der Migros.
Die Anzahl gelieferter Bestellungen sei 2021 um 38 Prozent gestiegen. Dass bei einer Lockerung der Massnahmen Kunden wieder vermehrt im Laden einkaufen, wäre deshalb nur «eine logische Konsequenz». Das sagt Mediensprecher Patrick Stöpper.
Coronavirus: Nächste Entscheidungen am Mittwoch
Auch bei Coop verdoppelten sich die Bestellungen im Onlineshop im ersten Lockdown. Man geht allerdings davon aus, dass sich die Entwicklung unabhängig von allfälligen Homeoffice-Effekten weiterhin positiv entwickeln wird.