Coronavirus live: So rechtfertigt Zürcher Badi hohe Eintrittspreise
In der Schweiz sind 1648 Personen in Folge des Coronavirus gestorben, 30'761 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- 30'761 Personen wurden bisher in der Schweiz positiv getestet, 1648 sind verstorben.
- Neueste Zahlen vom 26. Mai: +15 Infizierte, +6 Tote innerhalb von 24 Stunden.
- Hier im Ticker finden Sie alle nationalen und internationalen News zum Coronavirus.
20.38: Mit einer ungewöhnlich langen, zehntägigen Staatstrauer wird Spanien der gut 27'000 Todesopfer der Pandemie im Corona-Hotspot gedenken.
Die Trauer wird am Mittwoch um 12.00 Uhr mit einer Schweigeminute im ganzen Land beginnen. Anschliessend sollen die Landesfahnen im ganzen Land auf Halbmast gesetzt werden.
Es wird die längste Staatstrauer in Spanien seit dem Ende der Diktatur von Francisco Franco (1939-1975) sein.
Opfer halfen bei Aufbau in den 70ern
Regierungssprecherin Montero wies darauf hin: Acht von zehn Menschen, die in Spanien an Covid-19 starben, seien älter als 70 gewesen. Sie hätten dabei geholfen, das Land beim Übergang in die Demokratie in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre aufzubauen.
Spanien ist eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder der Welt. Sie verzeichnen mehr als 235'000 Infektionsfälle und über 27'000 Tote.
19.47: In Deutschland werden die Kontaktbeschränkungen verlängert. Bund und Länder haben sich grundsätzlich darauf verständigt, dass die Kontaktbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie bis zum 29. Juni verlängert werden.
Dazu gehört, dass sich maximal zehn Menschen oder Angehörige zweier Haushalte in der Öffentlichkeit treffen dürfen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Berlin und Thüringen. Thüringen hält sich bei neuen Kontaktbeschränkungen aber einen Sonderweg offen, ebenso andere Länder.
18.09: Die thailändische Regierung hat den Corona-Notstand bis Ende Juni verlängert. Damit verbunden sind ein öffentliches Versammlungsverbot, eine nächtliche Ausgangssperre und zeitweise die Schliessung der meisten Geschäfte.
Inzwischen sind aber etliche Geschäfte sowie Restaurants, Parks, Museen und Schwimmbäder sowie Tiersalons wieder offen. Am Dienstag stimmten die thailändischen Minister der Verlängerung des Notstands zu, der seit Ende März gilt.
Die Opposition warf der Militärregierung vor, ihre Macht zu missbrauchen. Dem widersprach eine Regierungssprecherin. Sie sagte, dass es lediglich um die Gesundheit der Bevölkerung gehe. In Thailand gibt es rund 3000 bestätigte Infektionen, 57 mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierte Menschen sind gestorben.
14.58: Sportanlagen und Badis dürfen wieder öffnen – mit Einschränkungen. Liegeflächen, Toiletten und Nichtschwimmerbecken bleiben bis mindestens zum 8. Juni aufgrund des Coronavirus gesperrt.
So auch in der Zürcher See-Badi Utoquai. Dort bleiben auch Duschen und der Kiosk geschlossen, Kaffee gibt es auch keinen. Und das alles für 8 Franken – derselbe Preis wie auch vor dem Coronavirus.Die Badi schweigt dazu.
Übergangslösung wegen Coronavirus?
Stefanie Süess, Fachbearbeiterin des Sportamts der Stadt Zürich erklärt: «Der Preis wurde nicht angepasst, da es sich hier um eine Übergangslösung handelt. Bis zum 8. Juni sind es noch knapp zwei Wochen, deshalb haben wir von einer Anpassung für diese kurze Zeit abgesehen.»
Wegen Coronavirus «grosszügige Platzverhältnisse»
Momentan dürften die Schwimmbäder nur für das Sportschwimmen öffnen, meint sie weiter. «Wer jetzt seine Längen schwimmt, profitiert dafür von ungewohnt grosszügigen Platzverhältnissen im Wasser.» Ausserdem seien die Sportschwimmer in der Regel schon Besitzer eines Sportabonnements der Stadt.
«Im Moment können wir nur ein beschränktes Angebot anbieten. Wem das nicht zusagt, bitten wir, noch etwas zuzuwarten», so Süess. Man hoffe auf eine Lockerung am 8. Juni.
12.47: Die globale Allianz gegen das Coronavirus hat inzwischen über 10 Milliarden Franken für die Entwicklung von Impfstoffen und Arzneien gesammelt. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag auf Twitter mit. Das sei ein grossartiges Ergebnis, meinte von der Leyen.
Great result, reaching 1st milestone of #GlobalResponse pledging marathon led by @EU_Commission. Since 4 May, govs, institutions, foundations & individuals have donated €9.5 billion to fight #coronavirus. A world living up to solidarity! Stay tuned, more will follow on Thursday.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) May 26, 2020
Sie hatte am 4. Mai eine internationale Online-Geberkonferenz organisiert. Seither konnten Privatleute, Stiftungen und Regierungen weiter spenden.
Ziel der Initiative ist, weltweit alle Kräfte für die Forschung an Impfstoffen und Arzneien zu bündeln. Sobald sie verfügbar sind, sollen die neuen Mittel allen Ländern zur Verfügung stehen, auch ärmeren.
12.03: Das BAG hat eben die neusten Fallzahlen zum Coronavirus bekanntgegeben. Innerhalb der letzten 24 Stunden haben sich 15 Personen infiziert. Sechs Personen sind gestorben.
Coronavirus: 30'761 laborbestätigte Fälle in der Schweiz
Insgesamt sind es in der Schweiz somit 30'761 laborbestätigte Fälle, 1648 sind am Virus gestorben.
10.10: In der Zürcher See-Badi Utoquai nerven sich Besucher über 8 Franken Eintritt. Der Preis ist zwar für die Zürcher «normal» – auch ohne Corona bezahlen sie soviel.
Aber: Wegen des Coronavirus sind nun die Duschen geschlossen, der Kiosk ist zu. Kaffee gibts keinen. Und auch die Liegeflächen sind abgesperrt.
«Wieso zahle ich so viel, wenn ich keine Leistung dafür erhalte?», nervt sich ein Nau.ch-Leser.
Normalerweise können die Badi-Besucher ausserdem ein Saison-Abo für 110 Franken lösen. Dieses ist nun dieses Jahr aber auch nicht erhältlich.
Auf Anfrage von Nau.ch heisst es bei der Seebadi Utoquai: «Kein Kommentar».
09.32: Erstmals starben innert 24 Stunden mehr Menschen in Brasilien als in den USA an einer Covid-19-Erkrankung. Das südamerikanische Land meldete gemäss der Nachrichtenagentur «Reuters» 807 Todesfälle, die USA 620.
Brasilien von Coronavirus fast so stark betroffen wie USA
Die USA ist das am stärksten betroffenen Land mit über 1,6 Millionen Infizierten und 98'223 Toten. Doch die Zahl der Erkrankungen in Brasilien nimmt derzeit rasant zu. Am Samstag waren laut der Johns Hopkins Universität in Brasilien rund 20'000 Menschen mit dem Coronavirus gestorben. Heute sind es bereits 23'473.
Die US-Regierung hat ein für Freitag geplantes Einreiseverbot aus Brasilien nun vorgezogen. Die neue Regelung gelte nun bereits ab Mittwoch, teilte das Weisse Haus mit.
09.30: Die Krise wegen des Coronavirus reisst viele Firmen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Branche) ins Elend. Über ein Drittel der Unternehmen (38 Prozent) befürchtet im laufenden Jahr einen Betriebsverlust.
«Weitere 34 Prozent der Betriebe erwarten eine Betriebsgewinnmarge (EBIT) zwischen null und fünf Prozent.» Das teilte der Branchenverband Swissmem am Dienstag in einem Communiqué mit.
Dies sei ein unbefriedigender Wert, der es diesen Firmen verunmögliche, in die Zukunft zu investieren. «Somit befinden sich 72 Prozent der MEM-Unternehmen in einer kurz- und mittelfristig existenzbedrohenden Situation.»
08.08: Der Lockdown hat den Schweizerischen Aussenhandel im April stark zurückgebunden. Die Ausfuhren sanken wegen des Coronavirus saisonbereinigt um 11,7 Prozent und die Einfuhren um 21,9 Prozent. Die Uhrenexporte sind mit Minus von rund 80 Prozent gar regelrecht eingebrochen.
Noch stärker verringerten sich die Einfuhren, und zwar um 21,9 Prozent auf 12,38 Milliarden (real: -17,8 Prozent). Für die Handelsbilanz ergibt dies einen sehr hohen Überschuss von 4,33 Milliarden Franken. Das ist den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) vom Dienstag zu entnehmen.
06.30: Der Virologe Christian Drosten gilt als BAG-Koch von Deutschland. Der Star-Virologe hatte jüngst mit einer Studie zur Corona-Gefahr von Kindern hohe Wellen geschlagen. In dieser behauptet Drosten, es gebe keinen signifikanten Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen.
Mit anderen Worten: Kinder können das Coronavirus genauso übertragen wie Erwachsene. Damit widersprach er dem BAG.
Wissenschaftler kritisieren Drosten für Kinder-Studie zum Coronavirus
Nun aber werden die Ergebnisse der Studie angezweifelt. Das deutsche Boulevardblatt «Bild» entlarvte am Montagabend die Studie als «grob falsch». Mehrere Wissenschaftler würden dem Charité-Forscher vorwerfen, unsauber gearbeitet zu haben. Schwachpunkt sei etwa die geringe Anzahl der untersuchten Kinder.
Dies wirft unter anderem ein Professor vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention an der Uni Zürich vor. Auch weitere Forscher werfen Drosten vor, die eigenen Zahlen falsch verstanden zu haben.
Interessant: die #Bild plant eine tendenziöse Berichterstattung über unsere Vorpublikation zu Viruslasten und bemüht dabei Zitatfetzen von Wissenschaftlern ohne Zusammenhang. Ich soll innerhalb von einer Stunde Stellung nehmen. Ich habe Besseres zu tun. pic.twitter.com/fghG1rdnnq
— Christian Drosten (@c_drosten) May 25, 2020
Drosten selber reagierte bereits vor der Publikation des «Bild»-Artikels. Auf Twitter veröffentlichte er gestern eine Mail-Anfrage des Journalisten, der um seine Stellungnahme bittet. Drosten meint: «Ich habe Besseres zu tun.» Er hält zu seinen Erkenntnissen der Studie.
Auch Forscher, welche im «Bild»-Artikel den Star-Virologen kritisieren sollen, kontern. So etwa Statistik-Professor Christoph Rothe.
Oder Dominik Liebl, Statistik-Professor an der Uni Bonn.
Ich wusste nichts von der Anfrage der BILD und distanziere mich von dieser Art Menschen unter Druck zu setzen auf das schärfste. Wir können uns mehr glücklich schätzen @c_drosten und sein Team im Wissenschaftsstandort Deutschland zu haben. They saved lifes!
— Dominik Liebl (@domliebl) May 25, 2020
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Er habe nichts vom Artikel gewusst und distanziere sich. Und doch schreibt er in einem weiteren Tweet, es seien Fehler in der Statistik von Drostens Studie passiert. Trotzdem: «Alle Altersgruppen (auch Kinder) müssen wohl trotzdem als infektiös eingestuft werden.»
05.50: Die Deutsche Post wird tausende Mitarbeiter ohne konkreten Anlass auf das Coronavirus testen lassen. Das Unternehmen schlage den Weg einer «prophylaktischen Teststrategie» ein.
Dies kündigte Geschäftsleitungsmitglied Tobias Meyer in der Düsseldorfer «Rheinischen Post» vom Dienstag an. Deutlich mehr als 10'000 Mitarbeitern solle angeboten werden, sich vorsorglich testen zu lassen. «Vor allem in grösseren Betriebsstätten», so Meyer.
Nach Angaben des Geschäftsleitungsmitglieds werden die Betriebsärzte der Post die Tests anbieten. Voraussichtlich in einem Teil der 36 Paketzentren und möglicherweise auch in Briefverteilzentren.
Vorsorgliche Tests zeigten Infektionen auf
Das Unternehmen habe in Deutschland zuerst rund 4000 Mitarbeiter getestet. Dies nachdem es in deren direktem Umfeld zu einer Infektion mit dem Coronavirus gekommen sei. Dabei habe es keine ungewöhnlichen Ergebnisse gegeben.
Auch habe es bei rund tausend Mitarbeitern in zwei Paketzentren rein vorsorgliche Tests gegeben. Und dies, obwohl dort nur sehr wenige Fälle von Coronavirus-Infektionen aufgetreten seien, sagte Meyer. Unter diesen Getesteten hätten mehr als 20 ein positives Ergebnis gezeigt.
Allgemein sei bei den Tests auffällig gewesen: Es wurd eine unerwartet hohe Anzahl von Infizierten gefunden, die keinerlei Symptome gezeigt hätten. Deshalb sei zu vermuten, «dass wir mehr infizierte Menschen im Umkreis unserer Betriebsstätten haben als bisher vermutet».