Coronavirus: Maskenpflicht kehrt in Schweizer Schulzimmer zurück
In zahlreichen Schweizer Kantonen wurden Schüler nach den Sommerferien positiv auf das Coronavirus getestet. Jetzt kehrt vielerorts die Maskenpflicht zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach den Sommerferien steigen die Corona-Fallzahlen an den Schweizer Schulen stark an.
- In mehreren Kantonen wurde darum die Maskenpflicht im Klassenzimmer wieder eingeführt.
- Im Aargau überfordert der Anstieg das Contact-Tracing des Kantons.
Der Schulstart nach den Sommerferien verläuft in vielen Kantonen holprig. In Schaffhausen, Baselland und im Aargau wurden an mehreren Schulen grössere Coronavirus-Ausbrüche festgestellt, die meisten verursacht durch Ferienrückkehrer.
Die Maskenpflicht feiert darum ein Comeback im Klassenzimmer. Eine Schule in Malans GR musste nach den Ferien gar für ein paar Tage geschlossen werden.
Zahlen «explodieren» an den Schulen
Patrick Strasser, Erziehungsdirektor in Schaffhausen, sagte er sei «überrascht, dass die Fallzahlen derart explodieren», zu der «Aargauer Zeitung». In der ersten Schulwoche wurden 40 seiner Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Vor den Ferien verzeichnete der Kanton maximal ein bis zwei Fälle pro Woche. Die Maskenpflicht sei ein «einfaches, wirkungsvolles Instrument» um die Schulen trotzdem offen zu halten.
Einen ähnlichen Anstieg verzeichnet der Kanton Baselland. Nachdem in der ersten Woche nach den Ferien 61 Tests positiv zurückkamen, sind 158 Schüler und 14 Lehrkräfte in Quarantäne. Das entspricht einem Anteil von drei Prozent.
Ebenfalls von 0,1 auf drei Prozent sind die Fallzahlen an den Aargauer Schulen gestiegen. Man habe zwar mit mehr Fällen gerechnet, aber nicht in diesem Ausmass, so die Gesundheitsdirektion. In 27 Schulen wurde darum eine zweiwöchige Maskenpflicht verhängt.
Coronavirus: Aargauer Contact-Tracer überlastet
Der Aargau kämpft gleichzeitig mit einem noch grösseren Problem: Die steigenden Fallzahlen bringen das Contact-Tracing des Kantons an seine Kapazitätsgrenzen. Erst im Juli hatte der Kanton dort 40 von 140 Stellen gestrichen.
Jetzt, sechs Wochen später, hat sich die Anzahl der zu betreuenden Personen mehr als verzehnfacht. Gemäss dem Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverband sei das Contact Tracing hoffnungslos überlastet. Einem CH-Media-Bericht zufolge sollen rund 300 infizierte Personen pro Tag nicht innert 24-Stunden-Frist kontaktiert oder informiert werden können.
Hinzu kommt, dass vier Mitarbeiter des Contact-Tracing-Centers selber positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Sämtliche Angestellten müssen darum jetzt zum repetitiven Testen antraben.
Das Gesundheitsdepartement versprach organisatorische Massnahmen, um die Situation soweit möglich zu verbessern. Bis dahin müsse mit Verzögerungen bei der Ausstellung von Verfügungen gerechnet werden.