Coronavirus: Massnahmen sind für knapp die Hälfte gut austariert

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Bern,

Eine Umfrage zu den Coronavirus Massnahmen zeigt, dass rund die Hälfte der Befragten damit zufrieden sind. Auch der Bundesrat und das BAG geniessen Vertrauen.

bundesrat Coronavirus
Die Bundesräte Guy Parmelin, Simonetta Sommaruga und Alain Berset (v.l.n.r.) auf dem Weg zur Pressekonferenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu den Pandemie-Massnahmen wurde eine Umfrage erhoben.
  • Rund die Hälfte der Befragten sind zufrieden mit dem Vorgehen.
  • Auch der Bundesrat und das BAG geniessen grosses Vertrauen.

Die Massnahmen in der Coronavirus Pandemie sind für knapp die Hälfte der Schweizer Bevölkerung gut austariert. Der Bundesrat und das Bundesamt für Gesundheit geniessen Vertrauen. Dies zeigt eine am Samstag veröffentlichte Umfrage von gfs.bern.

Am kritischsten äussern sich die über 25'000 Befragten, was den wirtschaftlichen im Vergleich zum gesundheitlichen Schaden betrifft. 43 Prozent denken, dass der Wirtschaft zu stark oder eher zu stark geschadet wurde. Deutlich weniger, nämlich 15 Prozent halten umgekehrt den gesundheitlichen Schaden für (eher) zu gross.

80 Prozent drücken dem Bundesrat ihr Vertrauen aus

42 Prozent denken, dass die Balance zwischen öffentlicher Gesundheit und wirtschaftlichen Einschränkungen des Lockdowns soweit gehalten wurde. 48 Prozent sehen die Balance gehalten zwischen wirtschaftlicher Unterstützung und dem Einsatz von Steuergeldern.

49 Prozent beurteilen die Situation bezüglich Freiräumen und Einschränkungen als ausgewogen. Hier sind auch die kritischen Voten praktisch gleich verteilt: 26 Prozent finden, dass es eher zu viele Vorschriften gibt, 25 Prozent sehen zu viele Freiräume.

alain berset
Bundesrat Alain Berset spricht während einer Medienkonferenz des Bundesrates über die Situation des Coronavirus, am Mittwoch, 29. April 2020 in Bern. - keystone

Etwa 80 Prozent drücken dem Bundesrat das Vertrauen aus, er ist aber nicht unumstritten. Etwa einer von fünf Befragten äussert sich grundsätzlich kritisch. Es sind noch etwas mehr, wenn man das Krisenmanagement des Bundesrats erfragt. Die Urteile über das Krisenmanagement des BAG fallen sehr ähnlich aus wie diejenigen des Bundesrats.

Die Kantone können in der Coronavirus Krise auf Vertrauen von etwa drei Viertel der Befragten zählen. Während sich etwas mehr als ein Viertel kritisch äussert. Mehrheitlich spricht die Bevölkerung auch den Medien das Vertrauen aus.

Coronavirus: 87 Prozent halten sich an die Vorgaben des BAG

Die BAG-Vorgaben werden von grossen Teilen eingehalten und die meisten Befragten kommen recht gut durch die Krise. Obwohl 79 Prozent der Kontakt mit Freunden und Kollegen fehlt, bleibt die Stimmung im Land entspannt. 87 Prozent geben an, sich mehr oder weniger an die BAG-Vorgaben zu halten.

Breite Kreise fühlen sich gut informiert. Allerdings denkt nur ein Drittel, dass sich das Verhältnis zu den Nachbarn verbessert hat. Etwas mehr, nämlich 36 Prozent, vermissen Sportanlässe.

umfrage pflegepersonal
Die Befragten sind sich einig, dass das Pflegepersonal einen besseren Lohn erhalten soll. - Keystone

29 Prozent denken, dass die Coronavirus Pandemie mit einer starken Grippewelle vergleichbar ist. Dieses Argument ist damit auch relevant, wenn es um die Argumentation gegen die behördlichen Massnahmen geht.

Verschiedene Massnahmen gaben in den letzten Wochen Anlass zu Diskussionen. Dabei scheint sich eine Meinung sehr klar durchzusetzen: Pflegeberufe sollen mehr Lohn erhalten.

15 Prozent stellen sich gegen die Notmassnahmen

Zwar rechnen viele nicht mit einer schnellen wirtschaftlichen Erholung und mit anhaltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Nach den ersten Lockerungsmassnahmen vertraut eine deutliche Mehrheit dem Krisenmanagement, befolgt die BAG-Richtlinien und kommt gut durch die Krise. Die Zuversicht überwiegt generell.

15 Prozent stellen sich recht fundamental gegen die Notmassnahmen. Sie sind systematisch kritisch und misstrauen Medien, Wissenschaft und Behörden. Sie sind stärker als die restliche Bevölkerung von wirtschaftlichen Einbussen betroffen und orten eine Überreaktion bei einer Pandemie.

gegen stress
Für die Mehrheit der Befragten ist die Pandemie ein Zeichen gegen alltäglichen Stress und einer tieferen Verbundenheit zur Natur. - Keystone

Und schliesslich: Für Mehrheiten ist die Pandemie ein Weckruf für Bescheidenheit; aber auch für einen besseren Umgang mit der Natur und ein Zeichen gegen den alltäglichen Stress.

Die Online-Befragung in Zusammenarbeit mit den Zeitungen «Blick», «Le Temps» und «Corriere del Ticino» nahm die Ausgangslage vom 16. April und lief vom 22. bis 28. April.

An der Umfrage zum Coronavirus nahmen 25’323 Personen vollständig und mit verwertbaren Antworten teil.

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