Coronavirus: Schon 210 Infizierte – Erste Konsequenzen für Studenten

Keystone-SDA
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Bern,

Schon 210 Personen sind in der Schweiz mit dem Coronavirus infiziert. Auf der ganzen Welt sind es über 100'000. Wir halten Sie im Ticker auf dem Laufenden.

Tessin Coronavirus Armee
Mitarbeiter des Ambulanzservices Tre Valli Soccorso bei einem Einsatz in Biasca TI bei einem Patienten, bei dem der Coronavirus vermutet wird. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 210 bestätigte Coronavirus-Fälle vermeldete das Bundesamt für Gesundheit heute.
  • Die Zahl der Erkrankten steigt sprunghaft an. Über 3000 wurden negativ getestet.
  • Die neusten Entwicklungen lesen Sie in unserem Ticker.

21:06 Das Ballett Zürich hat am Freitagabend weitere Proben und die Vorstellung von «Nussknacker und Mäusekönig» kurzfristig abgesagt. Ein Bekannter eines Ensemble-Mitglieds wurde am Nachmittag positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.

Das Testergebnis des Tänzers selbst stand am Abend aus, wie die Ballett-Leitung mitteilte. Als Vorsichtsmassnahme habe man sich zur Absage der Vorstellung entschieden. Karten würden rückerstattet.

Weltpremiere am Royal Opera House - Ballett "The Cellist"
In Zürich wird wegen eines Corona-Verdachts kein Ballett getanzt. - dpa

20:25 Nachdem der Bund heute Nachmittag Schweizer Arbeitgebern nahe gelegt hat, falls möglich auf Home Office umzusteigen, reagieren erste Firmen. Die Geschäftsleitung von Swiss Olympic hat beispielsweise beschlossen, dass Mitarbeitende ihre Arbeit ab kommendem Montag und bis auf Weiteres im Home Office verrichten dürfen, heisst es in einer Mitteilung.

19:56 Im Kanton Bern steigt die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus ebenfalls stark an. Von den 210 landesweit bestätigten Viruserkrankungen betreffen 17 Fälle den Kanton Bern, wie Kantonsärztin Linda Nartey am Freitag vor den Medien bekannt gab.

Preles
Hier werden Berner Corona-Patienten isoliert. - Keystone

19:40 Auch die Uni Basel hat ihren ersten bestätigten Corona-Fall. Während die Vorlesungen wie gewohnt stattfinden, muss der beliebte Uni-Sport erste Einschränkungen hinnehmen: Angebote mit nahem Körperkontakt, wie beispielsweise Boxen oder Paartanz, sind bis auf weiteres gestrichen. Das kommuniziert die Uni ihren Studenten via E-Mail.

18:08 Mit zehn infizierten Personen ist die Universität Zürich in besonderem Ausmass vom Coronavirus betroffen. Nach der Einstellung des Lehrbetriebs am Zentrum für Zahnmedizin am Donnerstag sind am Freitag alle Vorlesungen auf dem Areal des Universitätsspitals USZ gestrichen worden.

Die Vorlesungen seien abgesagt worden, weil am Spital strengere Vorsichtsmassnahmen gelten, als in anderen Bereichen, heisst es auf der Homepage der Universität. Betroffen sind Medizin-Vorlesungen im 3., 4. und 6. Studienjahr. Während die Massnahme bei der Zahnmedizin bis Mitte März dauert, macht die Uni zum Spital keine Zeitangaben.

Weiter wurde das Gebäude Y27 auf dem Campus Irchel für zwei Wochen geschlossen. Im Gebäude angesiedelt sind Mathematik und Umweltwissenschaften. Die dort vorgesehenen Lehrveranstaltungen sind alle abgesagt.

Unispital Zürich
Das Unispital Zürich. (Archivbild) - Keystone

17:55 Die Kantone Aargau und Baselland vermelden am Freitag je drei neue bestätigte Coronavirus-Infektionen. Alle sechs Fälle konnten zurückverfolgt werden, heisst es in den Mitteilungen. Auch im Wallis sind zwei weitere Fälle bestätigt worden.

Im Kampf gegen das Coronavirus bietet der Bundesrat die Armee auf: Angehörige der Armee im Assistenzdienst sollen die Kantone während dreier Wochen unterstützen. Die Zahl der bestätigten Fälle ist inzwischen auf 210 gestiegen.

Coronavirus BAG Berset Koch
Bundesrat Alain Berset spricht an der Seite von Daniel Koch, Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit BAG. - Keystone

Das sagte Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag.

Lage hat sich akzentuiert

Der Bundesrat diskutierte am Freitag über die Möglichkeit, bis 800 Armeeangehörige bis zu drei Wochen im Assistenzdienst einzusetzen, wie Innenminister Alain Berset sagte.

Die Zahl der Ansteckung in der Schweiz steige. Im Kanton Waadt starb am Donnerstag eine 74-jährige Frau an den Folgen der Viruserkrankung Covid-19.

Coronavirus BAG Massnahmen
Plakate mit Verhaltensregeln zum Schutz vor dem Coronavirus hängen beim Eingang zum Konferenzsaal vor einer Medienkonferenz von Bundesrat Alain Berset über die aktuelle Situation. - Keystone

Das neue Virus gefährdet besonders über 65-Jährige. Bei ihnen besteht das Risiko, dass die Krankheit einen schweren Verlauf nimmt. Dasselbe gilt für Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, einem geschwächten Immunsystem sowie mit Krebs. Dagegen ist die Rate an schweren Fällen bei gesunden Personen unter 60 Jahren gering.

Schutz von Älteren

Der Bundesrat gab zusätzlich weitere Empfehlungen für die Bevölkerung und die Arbeitswelt ab. Im Zentrum steht der Schutz von Älteren und Kranken. Neu empfiehlt der Bundesrat, Besuche in Alters- und Pflegeheimen und Spitälern zu vermeiden.

Coronavirus Schweiz
Giovanni Sicilia, Mitarbeiter des Ambulanzservices Tre Valli Soccorso, bereitet sich auf einen Einsatz bei einem Coronavirus-Patienten vor. - Keystone

Auch für das Benutzen von Zug, Tram und Bus gibt es konkrete Empfehlungen: Reisen in Stosszeiten sollen wenn möglich vermieden und Freizeit-Fahrten reduziert werden. In Verkehrsmitteln sowie an Bahnhöfen und Haltestellen sollen die Menschen Abstand halten. Arbeitgeber sollen im Krankheitsfall Arztzeugnisse frühestens ab dem fünften Abwesenheitstag verlangen.

Coronavirus Massnahmen Veranstaltungen
Arbeiter bauen einen Stand ab, nachdem der 90. Genfer Autosalon dem Coronavirus zum Opfer fällt. - dpa

Grossanlässe verboten

Ob das vergangene Woche erlassene Verbot von Grossveranstaltungen über 1000 Personen über den 15. März hinaus gilt, entscheidet der Bundesrat voraussichtlich nächsten Freitag.

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