Das BAG hat auf Instagram eine Wissensumfrage zur Tracing App für das Coronavirus durchgeführt. Die Resultate sind teilweise erschreckend.
Coronavirus Tracing App Umfrage
Eine Person nutzt die SwissCovid Contact Tracing-App auf ihrem Smartphone. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Instagram hat das Bundesamt für Gesundheit eine Umfrage zur SwissCovid-App gemacht.
  • Über die Hälfte der Teilnehmenden glaubt, dass die App sofort nach dem Download aktiv ist.
  • Laut BAG stützt dies die Vermutung, dass viele die App downloaden, aber nicht aktivieren.
Ad

Seit rund eineinhalb Monaten ist die SwissCovid-App in der Schweiz im Umlauf. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) lag die Nutzerzahl der Tracing-App für das Coronavirus gegen Ende Juli bei 1,15 Millionen. Damals sei sie bereits über 2 Millionen Mal heruntergeladen worden. Das BAG zeigte sich mit dieser Entwicklung zufrieden.

Dementsprechend überraschend erscheinen die Ergebnisse einer BAG-Umfrage auf Instagram. In den Stories wurden dazu fünf Wissensfragen zur SwissCovid-App gestellt, auf die man mit «richtig» oder «falsch» antworten kann.

BAG Coronavirus Umfrage
Das BAG hat eine Umfrage zum Tracing-App zum Coronavirus auf Instagram gemacht. Dies ist eine der fünf gestellten Fragen. - Instagram/@swiss.public.health

Einzig eine Frage beantwortete der Grossteil der Teilnehmenden bisher richtig. Nämlich, ob die Tracing-App zum Coronavirus die persönlichen Daten der Nutzer sammelt. 90 Prozent der bisherigen Teilnehmenden wissen, dass die App das nicht tut.

Coronavirus BAG Umfrage
Bei dieser Frage zum SwissCovid-App war sich der Grossteil der Teilnehmenden einig. - Instagram/@swiss.public.health

Bei der Frage, ob die Tracing-App den Standort des Nutzers kenne, lagen immerhin noch 70 Prozent richtig. Diese wussten, dass keine Satelliten-Standortortung genutzt wird.

Tracing-App zum Coronavirus nach Download nicht aktiv

Bei den anderen drei Fragen sind sich die Umfrage-Teilnehmenden hingegen recht uneinig. Erschreckend ist insbesondere, dass 57 Prozent das Gefühl haben, die SwissCovid-App sei direkt nach dem Download aktiv.

Coronavirus BAG Umfrage
Mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmenden glaubt, dass sich die Tracing-App zum Coronavirus direkt nach dem Download aktiviert. - Instagram/@swiss.public.health

Das ist jedoch völliger Unfug, denn: Nach dem Download müssen Nutzer zuerst die App öffnen, den Hinweisen folgen und die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsrichtlinien akzeptieren. Danach müssen noch Tracing und Bluetooth sowie die Standortdienste bei Android-Geräten aktiviert werden. Erst dann ist die Tracing-App zum Coronavirus aktiv.

Coronavirus BAG Umfrage
Die Fragen wurden auf drei der vier Schweizer Landessprachen gestellt. - Instagram/@swiss.public.health

Auch bei den iPhones fehlt es den Teilnehmenden am nötigen wissen. Die Mehrheit glaubt nicht, dass die App erst ab dem Betriebssystem iOS 13.5 benutzt werden kann. Doch ebendiese oder eine neuere Version sind nötig, um die App auf Apple-Geräten zum Laufen zu bringen.

BAG: «Ergebnis der Umfrage stützt unsere Vermutung»

Zudem wissen offenbar viele Menschen nicht (47 Prozent), dass eine Meldung durch die SwissCovid-App zu einem kostenlosen Corona-Test berechtigt. Dies wurde nämlich vom Parlament so beschlossen.

«Das Ergebnis der Instagram-Umfrage stützt unsere Vermutung, dass viele Personen die App zwar downloaden, sie danach aber nicht aktivieren. Dies kann eine Erklärung für den Unterschied zwischen den Zahlen der Downloads und der aktivierten Apps sein», erläutert Marco Stücheli vom BAG auf Anfrage von Nau.ch.

BAG Coronavirus Umfrage
Eine Frau installiert die SwissCovid Contact Tracing App auf ihrem Smartphone, fotografiert am 25. Juni in Zürich. - Keystone

Mit der Umfrage vermittle das BAG auch das Wissen, dass die App aktiviert werden müsse. Wer diese Frage falsch beantwortet habe, werde die App «hoffentlich gleich aktivieren».

«Es ist uns wichtig, dass wir jede Chance nutzen, um allfällige Fehlinterpretationen oder Missverständnisse bezüglich der SwissCovid App auszuräumen. Und alle individuellen Sichtweisen und Wissensstände in Betracht ziehen», so Stücheli. «Wir erhoffen uns mit jeder Information, Klar- oder Richtigstellung eine höhere Durchdringung (bezüglich Downloads und Aktivierungen) der App in der Bevölkerung.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

InstagramDatenAndroidAppleiOSParlamentCoronavirus