Coronavirus: Schweizer Hersteller setzt trotz Lockerungen auf Masken
Seit Mitte 2020 waren Masken zum Schutz gegen das Coronavirus ein steter Begleiter. Nun braucht es sie kaum mehr. Schweizer Hersteller bleiben gelassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Tragen einer Maske wurde während der Pandemie zur Normalität.
- Dementsprechend passte der Wattestäbchen-Hersteller Flawa seine Produktion an.
- Das Unternehmen hält nun auch nach Massnahmen-Ende an der Produktion von FFP2-Masken fest.
Seit Donnerstag gilt in der Schweiz nur noch im ÖV und in medizinischen Einrichtungen eine Maskenpflicht. Dies, nachdem der Bundesrat bekannt gegeben hatte, dass quasi alle Corona-Massnahmen aufgehoben werden.
Heisst: Der Verkauf der Masken gegen das Coronavirus wird wohl schweizweit ziemlich einbrechen. Was halten Maskenhersteller vom Massnahmen-Ende?
Der Wattestäbchen-Hersteller Flawa aus Flawil SG hatte nämlich im April 2020 seine Produktion aufgrund des Coronavirus angepasst. Neu wurden in der Firma neben den gewohnten Wattestäbchen auch Schutzmasken hergestellt.
Und der Verkaufsstart verlief wie erwartet: Die Masken gingen weg wie warme Weggli. «Die ersten produzierten 100'000 Universalschutzmasken waren in wenigen Minuten ausverkauft.» Das sagte damals Claude Rieser, CEO der Flawa Consumer GmbH.
Rund 200'000 Masken pro Woche stellte der Betrieb her. Auch heute werden bei Flawa noch Masken hergestellt. «Die Produktion von Masken wurde in den letzten Jahren sukzessive als drittes Standbein aufgebaut und weiterentwickelt.» Dies sagt Alfredo Schilirò, Pressesprecher der Flawa Consumer auf Anfrage.
Trotzdem stellt Schilirò klar, dass der Fokus weiterhin auf der Produktion und dem Vertrieb von Frischesohlen und Wattestäbchen liege. Denn: «Die Nachfrage nach Atemschutzmasken war seit Beginn der Pandemie stark schwankend und hing immer auch von der medialen Berichterstattung ab.»
Transparente FFP2-Maske gegen das Coronavirus
Auch jetzt, nachdem quasi nur noch im ÖV Masken getragen werden müssen, gibt Flawa deren Produktion nicht auf. Aktuell liege der Fokus auf transparenten FFP2-Masken. Letzte Woche habe die Firma die Zertifizierung erhalten. «Es ist die erste zertifizierte FFP2-Maske mit Sichtfenster auf dem Markt», so Schilirò.
Die transparenten FFP2-Masken würden den gleichen Schutz bieten wie eine opake FFP2-Maske, ermögliche jedoch Hörbehinderten das Lippenlesen.
Wie viele Masken Flawa bisher verkauft hat und wie viele noch produziert werden, gibt das Unternehmen nicht bekannt. «Absatzzahlen werden nicht kommuniziert», so Alfredo Schilirò. In den nächsten Wochen dürfen aber viele Schweizer zuerst ihre Reserven aufbrauchen, bevor sie neue Masken kaufen.