Coronavirus: Schweizer in Quarantäne stürmen Sextoy-Shops

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Durch die Verbreitung des Coronavirus müssen immer mehr Schweizer in Selbst-Quarantäne oder Selbst-Isolation. Das hat Auswirkungen auf Einkäufe.

Sex Toys Coronavirus.
Verschiedene Sex Toys in einem Erotik-Geschäft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich auch in der Schweiz rasant aus.
  • Immer mehr Menschen müssen in Quarantäne oder Selbst-Isolation.
  • Dafür decken sie sich mit Produkten ein, die das Leben zuhause kurzweiliger machen.

Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz weiter aus und beeinflusst den Alltag der Bevölkerung immer mehr. Viele Menschen müssen sich in Selbst-Quarantäne oder Selbst-Isolation begeben, immer mehr Firmen setzen auf Homeoffice.

Zudem empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG), den direkten Kontakt zu anderen Menschen einzuschränken (Social Distancing). Da erstaunt es kaum, dass auch die Einkaufsgewohnheiten angepasst werden. Das betrifft nicht nur sogenannte Hamstereinkäufe.

Coronavirus Digitec Galaxus
Rollbänder befördern die verpackten und versandbereiten Bestellungen zu den Paketrollbehältern der Schweizerischen Post, aufgenommen im Zentrallager und Logistikzentrum von Digitec Galaxus. - Keystone

«Wir vermuten, dass die Coronavirus-Epidemie einen grossen Einfluss auf den Geschäftsverlauf hat.» Dies erklärt Alex Hämmerli, Mediensprecher von Digitec Galaxus, auf Anfrage. «Es ist naheliegend, dass sich unsere Kunden deswegen mit Produkten eindecken, die das Leben zuhause einfacher und gemütlicher machen.»

Nachfrage nach Büchern und E-Readern angestiegen

So seien im laufenden Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat bisher gleich 80 Prozent mehr E-Reader verkauft worden. Im Februar waren es noch 50 Prozent.

Bei Büchern ist der Sprung noch grösser. Im Januar sei der Verkauf im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gestiegen. Nun aber im Februar 90 und im März bisher gar 100 Prozent!

Auch bei Orell Füssli ist ein Aufwärtstrend zu spüren. «Wir hatten in den letzten Tagen tatsächlich grundsätzlich eine gestiegene Nachfrage nach Büchern. Stationär und online sowie an Ebooks. Dies allgemein über verschiedene Genres», berichtet Mediensprecher Alfredo Schiliro auf Anfrage.

E-Books
E-Books sind im Trend. - Keystone

Bei Ex Libris entspreche das Verkaufswachstum bei Büchern jenem der Vormonate, wie Mediensprecherin Marie-Christine Schindler erläutert. Aber: «Seit dem Wochenende gibt es jedoch Anzeichen, welche auf einen Anstieg der Buchkäufe hinweisen könnten. Allerdings stellen wir hierbei keinen Unterschied zwischen physischen Büchern und E-Books fest.»

Coronavirus treibt Verkauf von Erotik-Artikeln in die Höhe

Laut Hämmerli gebe es bei Digitec Galaxus bei weiteren Artikeln einen auffälligen Anstieg der Nachfrage. «Seit Ausbruch der Epidemie des Coronavirus spüren wir einen massiven Anstieg in der Nachfrage nach Erotik-Artikeln.» Eigentlich würden die Erotik-Verkäufe im November und Dezember die Spitze erreichen.

«Nun hatten wir aber einen neuen Verkaufsrekord im Februar (80 Prozent mehr als im Vorjahresmonat). Und es sieht danach aus, als würde der Boom anhalten.» Im laufenden Monat verzeichne Digitec Galaxus im Vergleich zum März 2019 einen Anstieg von 110 Prozent.

Coronavirus Kondome
Kondome werden im Moment besonders häufig bei Digitec Galaxus gekauft. - Keystone

«Wir sprechen hier von monatlich hohen vierstelligen Stückzahlen», jubelt Hämmerli. Die grössten Anstiege gebe es aktuell bei Dildos (160 Prozent mehr) oder Toy Cleanern (140 Prozent). Aber auch oder Kondomen (130 Prozent), Vibratoren (120 Prozent) und Gleitmittel (120 Prozent).

Zudem scheint es sich niederzuschlagen, dass immer mehr Firmen wegen des Coronavirus auf Homeoffice setzen. «Wir haben letzte Woche dreimal so viel Monitore verkauft wie zur gleichen Zeit letztes Jahr.» Am Montag habe man so viele Monitore verkauft wie noch nie an einem einzelnen Tag. Black Friday und Cyber Monday ausgenommen.

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