Coronavirus: Shopping-Verrückte stürmen Schweizer Läden
Das Wichtigste in Kürze
- Nach sechs Wochen Lockdown treten ab heute erste Lockerungen in Kraft.
- Läden, Zoos und Museen dürfen wieder öffnen.
- Am Montagmorgen bildeten sich bereits teils lange Schlangen vor den Geschäften.
Die Schweiz gewinnt einen Hauch Normalität zurück. Heute Montag werden die ersten Massnahmen des zweiten Lockdowns aufgrund des Coronavirus gelockert. Besonders in den Innenstädten kehrt das Leben zurück.
Sämtliche Läden dürfen nämlich wieder ihre Kundschaft vor Ort bedienen. Und locken mit Mega-Rabatten. Bis zu 70 Prozent günstigere Hosen oder Blusen bieten etwa die Manor-Filialen, die Nau.ch bei den Vorbereitungen besucht hatte.
Ein Augenschein in Bern oder Zürich zeigt bereits am Montagmorgen teils lange Schlangen vor den Geschäften.
Um Punkt 9 Uhr gingen die Türen der Globus-Filiale in der Spitalgasse in Bern wieder auf. Einige Personen warteten bereits vor der Wiedereröffnung beim Ladeneingang, um als Erstes im Warenhaus einkaufen zu können.
«Ich habe das Shoppen hier sehr vermisst!», sagt eine Kundin, die sich insbesondere auf die Beauty-Produkte im Warenhaus freut.
Eine andere Frau, die sich ebenfalls ein der Warteschlange befindet, scheint noch aufgeregter zu sein. «Ich kann nicht verstehen, dass die Läden überhaupt geschlossen waren. Zum Glück kann ich jetzt endlich wieder normal einkaufen.»
Zulauf grösser als vor zweitem Lockdown wegen Coronavirus
Auch die Kleiderläden werden am Montagmorgen in der Berner Altstadt gut besucht. Im C&A in der Marktgasse warten kurz nach Öffnung bereits ein Dutzend Personen auf den Ladeneintritt. Sie werden von einem Mitarbeiter zugewiesen.
«Der Zulauf ist grösser als normalerweise», bestätigt der C&A-Mitarbeiter auf Nachfrage von Nau.ch. Das habe wohl auch mit der Rabattaktion zu tun, welche das Modehaus zur Wiedereröffnung lanciert hat. Wegen des zweiten Lockdowns aufgrund des Coronavirus konnte ein Grossteil der Winterkollektion nicht verkauft werden.
Gegenüber dem Kleiderladen befindet sich eine Filiale der Warenhauskette Manor. Dort stehen die Menschen zwar keine Schlange, die Frequenz sei aber trotzdem gut. Dies sagt Kathrin von Arx, Direktorin des Standorts.
Zürcherin: «Brauche dringend Kleiderbügel!»
Auch in der Zürich sieht man am Montag viele Passanten mit Einkaufstaschen durch die Stadt marschieren. Welcher Bedarf hat sich denn über den Shutdown besonders angestaut?
«Socken, Strumpfhosen, Waffeleisen und Geschenkpapier», lachen zwei junge Zürcherinnen. Pragmatischer sehen die Einkäufe einer anderen Shopping-Freudigen aus: «Ich habe einen neuen Schrank gekauft und brauche nun dringend Kleiderbügel!»
In Shoppingzentren bildeten sich ebenfalls bereits am Tag der Öffnung lange Warteschlangen.
So zeigt ein Bild aus dem Shoppi Tivoli eine Schlange quer durch die Etage.
Deutsche Einkaufstouris bleiben Basel (noch) fern
Spannend ist auch ein Blick in die Stadt Basel. Denn im Vergleich zur Schweiz lässt Deutschland den Einzelhandel noch geschlossen. Zwar müssen Deutsche bei der Rückreise wegen des Coronavirus in die Quarantäne. Es gibt jedoch Ausnahmen für Grenzpendler oder Angestellte im Gesundheitswesen.
Doch der Ansturm von deutschen Einkaufstouristen bleibt aus, wie ein Nau.ch-Reporter vor Ort erkennt. Weder an den Tramhaltestellen, noch in der Innenstadt finden sich viele Shoppingfreudige aus dem Nachbarland.
Auch die Nachfrage beim Ladenpersonal bestätigt: Die Deutschen bleiben der Basler Shoppingmeile noch fern. Anders die Einheimischen, in der Freien Strasse bilden sich überwiegend vor den Kleiderläden lange Schlangen.
Gehen Sie heute nach 6 Wochen Shutdown bereits auf Schnäppchenjagd?
Neben den Einkaufsläden dürfen ab heute auch wieder Zoos oder Museen Besucher empfangen. Noch bis mindestens 22. März geschlossen bleibt die Gastronomie.