Coronavirus: Massnahmen-Demo endet friedlich
Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus zogen am Donnerstagabend durch die Berner Altstadt. Die Polizei beobachtete die Demo, es blieb meist friedlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstagabend versammelten sich Corona-Skeptiker in Bern.
- Um 19 Uhr marschierten rund 1000 Personen in Richtung Zytglogge.
- Gegendemonstranten warteten in der Kramgasse und später auf dem Bahnhofplatz.
Eine explosive Mischung versammelte sich am Donnerstagabend, mitten im Abendverkauf, in Bern. Auf dem Berner Bahnhofsplatz versammelten sich ab 18.30 Uhr Corona-Skeptiker und Massnahmenkritiker.
Diverse Gruppierungen, darunter «Mass-Voll» haben nach der gestrigen Medienkonferenz des Bundesrates zur Spontandemo aufgerufen. Diese benötigt keine Bewilligung. Auch eine Gegendemo wurde angekündigt, diese soll «dezentral» stattfinden.
Gemäss einem Nau-Reporter vor Ort hatten sich zum Abmarsch-Zeitpunkt um 19 Uhr rund 500 Personen eingefunden. Die Polizei war präsent, aber hält sich zurück.
Der Demozug hielt sich an die vorgegebene Route. Auf dem Weg durch die Altstadt wurden die mittlerweile gut 1000 Massnahmen-Kritiker von den übrigen Menschen in der Altstadt ausgepfiffen. Um 19.30 Uhr kam der Demo-Zug auf dem Rathausplatz an. Kurz nach 20 Uhr kamen die Corona-Skeptiker wieder auf dem Berner Bahnhofsplatz an, bis 21 Uhr löste sich die Versammlung langsam auf.
Die angekündigte, dezentrale Gegendemonstration zeigte sich ebenfalls. Mit Zetteln in den Händen und Masken vor dem Gesicht warteten rund 30 Personen in der Berner Kramgasse auf die Kritiker und Skeptiker.
Polizei trennt die zwei Lager
Auch auf dem Bahnhofsplatz fanden sich bei der Rückkehr der Corona-Skeptiker Gegendemonstranten ein.
Einer der anwesenden Gegendemonstranten begründete seine Anwesenheit gegenüber Nau.ch: «Es ist ein Aufmarsch von Demokratiefeinden und teilweise auch Rechtsextremen. Wir als Bevölkerung dürfen das nicht tolerieren. Wenn der Staat nichts unternimmt, dann müssen eben wir.» Ein weiterer sagt, dass die Demonstrationsfreiheit für ihn bei Rechtsextremismus und Antisemitismus aufhöre.
Die Berner Polizei verhinderte in der Stadt ein frontales Aufeinandertreffen der beiden Gruppierungen. Die Stimmung war laut dem Reporter vor Ort angespannt, es kam zu kleineren Scharmützeln.
Vom Bundesplatz zum Marsch
Zuerst war als Ort der Demonstration gegen die Massnahmen gegen das Coronavirus der Berner Bundesplatz angekündigt worden. Am Donnerstagnachmittag dann die Planänderung: Es gibt nun einen Marsch durch die Berner Altstadt, ab 19 Uhr soll es von dort via Neuengasse und Waisenhausplatz bis zum Kornhausplatz gehen.
Gerüchten zufolge wollten die Demonstranten über die Kornhausbrücke laufen – dort hat das Pop-Up «Sur le Pont» seine Stände aufgeschlagen. Rein kommt man nur mit Covid-Zertifikat.
Die Berner Kantonspolizei bereitete sich seit dem Vormittag auf die Demonstrationen vor.