Coronavirus: So mühsam ist die Heimreise für Schweizer
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Schweizer Touristen sind wegen der Corona-Krise derzeit im Ausland gestrandet.
- Da immer mehr Länder ihre Grenzen schliessen, erschwert sich für sie die Rückreise.
- Zwei Touristen in Vietnam berichten über die gemachten Erfahrungen.
Unzählige stornierte Flüge, lange Wartezeiten und eine grosse Ungewissheit, wann man wieder zu Hause ist. So ergeht es momentan weltweit tausenden von Touristen.
Letzte Woche warnte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga auch Schweizer Reisende, dass sie wegen der Krise durch das Coronavirus stecken bleiben könnten. In einer Pressekonferenz rief sie dazu auf, so schnell wie möglich heimzukehren.
Nun scheinen sich diese Prognosen vielerorts zu bestätigen. In Südamerika werden Schweizer Touristen zwar vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) abgeholt. Doch sie zahlen dafür hohe Preise. Auch in Teilen von Südostasien erschwert sich die Rückreise.
Airline verweigert Check-in
Zwei Reisende aus der Schweiz berichten, dass sie momentan in Vietnam festsitzen. Die beiden Touristen machten sich am Sonntagabend (Ortszeit) auf den Weg zum Flughafen in Da Nang. Geplant war ein Flug nach Zürich mit Zwischenstopps in Singapur und Dubai.
Als sie beim Check-In ihr Gepäck für den Flug nach Singapur aufgeben wollten, folgte die grosse Fassungslosigkeit. «Mitarbeiter der Airline ‹Jet Star› teilten uns mit, dass der Flug von Singapur nach Dubai storniert wurde», sagt Nic Z. (*). Aus diesem Grund wurde ihnen der Zugang ins Flugzeug verweigert.
Wie sich später herausstellte, war die Aussage der Airline-Mitarbeiter gelogen. Der Flug von Singapur nach Dubai hob wie geplant ab. Somit wären die zwei Reisenden bereits zurück in der Schweiz.
Die beiden glauben, dass es sich dabei um eine Vorsichtsmassnahme der Airline handelt: «Es ging ihnen nur ums Geld. Denn falls wir in Singapur tatsächlich stecken geblieben wären, hätte ‹Jet Star› für uns finanziell aufkommen müssen», meint Nic Z.
Wegen Coronavirus über Umwege zurück in die Schweiz
Wohl oder übel verliessen die zwei Schweizer den Flughafen und übernachteten in einem nahe gelegenen Hostel. Um weitere Überraschungen zu verhindern, kontaktierten sie die Schweizer Botschaft in Vietnam. Diese riet ihnen, sobald wie möglich einen anderen Flug nach Zürich zu buchen.
Dieser Empfehlung folgten die beiden Berner. Am Montag flogen sie nach Ho-Chi-Minh-Stadt, wo es weiter nach Hong Kong gehen soll. Geht alles nach Plan, sitzen sie schliesslich am Donnerstag im Flugzeug in Richtung Zürich.
Ganz überzeugt scheinen sie noch nicht zu sein: «Gemäss einigen Medienberichten schliesst auch Hong Kong bald seine Grenzen. Wir sind auf alles gefasst», sagt Christian Z (*).
(*) Name der Redaktion bekannt