Coronavirus: Steigende Infektionszahlen in fast allen Kantonen
Das Wichtigste in Kürze
- Nau.ch analysiert jeden Montag die kantonalen Infektionszahlen der letzten Wochen.
- Vergangene Woche stiegen die Neuinfektionszahlen in 22 von 26 Kantonen.
- Besonders stark war der Anstieg in Basel-Stadt.
- Genf vermeldet weiterhin die höchste Infektions-Quote.
Vor einer Woche sah es so aus, als ob die Zahl der Neuinfektionen leicht sinken würde. Doch der Trend hat sich nicht fortgesetzt – Im Gegenteil: In 22 von 26 Kantonen stiegen in der vergangenen Woche die Zahlen wieder. Schweizweit wurden 1517 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert.
Mit 331 meldete das BAG die meisten Fälle aus dem Kanton Zürich. In Genf wurden 272 neue Fälle registriert, im Kanton Waadt 168. Aus Nidwalden und Appenzell Innerrhoden wurde kein einziger Fall des Coronavirus gemeldet.
Flächendeckende Ausbreitung des Coronavirus
Mittels Berechnung der Inzidenz lassen sich die Zahlen besser vergleichen: Berechnet man, wie viele Ansteckungen es pro 100'000 Einwohner gab, spricht man von der Inzidenz. Die Inzidenz der vergangenen sieben Tage lag in 18 Kantonen höher als 10.
Es zeigt sich, dass nicht mehr nur einzelne Kantone für die steigenden Zahlen verantwortlich sind. Genf hat zwar nach wie vor eine besonders hohe Inzidenz, doch viele Kantone haben zum schweizweiten Anstieg beigetragen.
Tendenziell zeigt sich, dass in den städtisch geprägten Kantonen besonders viele Infektionen verzeichnet wurden. In den ländlich geprägten Kantonen kam es verhältnismässig zu etwas weniger Infektionen.
Bei der Verteilung unter den Sprachregionen zeigt sich ein ähnliches Bild wie zuvor: In den mehrheitlich französischsprachigen Kantonen bleibt die Infektionsquote höher als in den Deutschschweizer Kantonen. Das italienischsprachige Tessin gehört weiterhin zu den am wenigsten betroffenen Kantonen.
Besonders starker Anstieg in Basel
Der Kanton Basel-Stadt verzeichnete in der vergangenen Woche besonders stark steigende Zahlen: Der Stadtkanton verzeichnete mehr als dreimal so viele Infektionen wie in der Vorwoche – ein Anstieg von 241 Prozent.
In elf Kantonen betrug der Anstieg mehr als 50 Prozent. Lediglich Schwyz, Obwalden und Nidwalden vermeldeten sinkende Zahlen. Appenzell Innerrhoden blieb wie in der Vorwoche infektionsfrei.
Die steigenden Zahlen stellen die Kantone vor eine grosse Herausforderung. Bei immer mehr Fällen wird das Contact Tracing immer aufwändiger. Das Risiko, dass sich das Virus wieder unkontrolliert ausbreitet, steigt.