Coronavirus: Stephan Rietiker hofft auf Schweizer Vorreiter-Rolle

Redaktion
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Zürich,

Das Coronavirus hat die Schweiz in den Lockdown manövriert. Ex-GC-Chef und Arzt Stephan Rietiker ist skeptisch. Und doch könne die Schweiz ein Vorbild sein.

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Medtech-Unternehmer Stephan Rietiker erklärt die Gruppe Insidecorona.ch, zu welcher rund hundert Mediziner und Unternehmer gehören. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Arzt und Unternehmer Stephan Rietiker plädiert für eine Lockerung der Corona-Massnahmen.
  • Ein wichtiger Schritt dafür sei die Einführung der Antikörper-Tests.
  • Der ehemalige GC-Chef glaubt gar, die Schweiz könne eine Vorreiterrolle spielen.

Wie lange hält der Lockdown in der Schweiz noch an? Diese Frage beschäftigt tagtäglich. Noch getraut sich weder der Bundesrat, noch Seuchen-Chef Daniel Koch vom BAG eine klare Prognose abzugeben.

Zuversichtlicher zeigen sich jedoch diverse Ärzte und Virologen in verschiedenen Medien. Darunter auch der ehemalige GC-Präsident und Arzt Stephan Rietiker. Dieser hofft, dass sich die Situation bereits im Mai verbessern werde. «Damit wir uns ab Juni wieder einigermassen normal bewegen können», präzisiert er gegenüber Nau.ch.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Antikörper im Kampf gegen das Coronavirus

Deshalb hat Rietiker die Gruppe «InsideCorona» lanciert, eine Bewegung verschiedener Unternehmer und Experten. «Wir wollen Gegensteuer geben und die Diskussion anregen. Ich hoffe, dass man uns zuhört und uns ernst nimmt», erklärt Rietiker. «Wir sind ernsthaft an einer gangbaren Lösung interessiert.»

Coronavirus
Studie zu Antikörper-Tests kommen alle zu ähnlichen Resultaten: Wahrscheinlich waren zum Höhepunkt der Pandemie mehr Menschen infiziert, als erfasst wurden. - dpa

Dabei fasst er die Antikörper-Tests ins Auge, welche gemäss BAG schon in absehbarer Zeit in der Schweiz eingeführt werden. Damit könne die zentrale Frage geklärt werden: «Wer ist nicht mehr Virus-Träger, und damit immun?»

Diese Personen würden sich als Schutzschilder um die Kranken kümmern können. Also in erster Linie Ärzte und Pflegepersonal. Somit hätte deren Antikörper-Test Priorität.

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Stephan Rietiker setzt grosse Hoffnungen auf Antikörper-Tests. - Nau.ch

Zudem sollen Risikopersonen sowohl Abstriche, als auch Antikörper-Tests machen können. «Das kostet 250 Franken», schätzt Rietiker. Hier müsse jedoch rasch geklärt werden, wer diese Kosten übernimmt.

Auch plädiert er die industrielle Herstellung von Antikörpern «für die passive Immunisierung von Risikogruppen».

«Schweiz kann Vorreiterrolle spielen»

Doch warum setzt sich Rietiker dermassen für eine Diskussion ein? Der Bundesrat müsse nach der ersten Reaktion nun überlegen, wie die Schweiz wieder zur Normalität zurückkehren könne.

Rietiker ist überzeugt: «Wir werden sicherlich keine Situation wie in Italien oder Spanien erleben. Das können wir gemeinsam auffangen.»

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Stephan Rietiker glaubt, die Schweiz könne eine Vorreiterrolle spielen. - Nau.ch

Darum sei es wichtig, den Wirtschaftsmotor wieder anzukurbeln, so der Unternehmer. Er warnt: «Ziehen wir das bis Juni weiter, geht die Wirtschaft vor die Hunde!»

Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Reaktion des Bundesrates auf die Corona-Krise?

Dennoch bleibt Rietiker optimistisch. «Die Schweiz kann eine Vorreiterrolle spielen, man wird auf uns hören. Ich bin überzeugt, dass das Beispiel Schule machen wird.»

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