Coronavirus: Taskforce-Chefin erklärt die Fehlprognose
Die prognostizierten Szenarien der Taskforce des Bundes zur Entwicklung des Coronavirus trafen bei Weitem nicht ein. Tanja Stadler erklärt sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang Januar warnte die Taskforce des Bundes mit 10'000 Spitaleinweisungen pro Woche.
- Dies traf klar nicht ein.
- Nun gibt die Präsidentin des Gremiums die Fehlprognose zu.
Die Taskforce des Bundes schockte Anfang Jahr mit einem Omikron-Horrorszenario. Im schlimmsten Fall könnte es – noch im Januar – 300 IPS-Einweisungen pro Woche geben, sagte Präsidentin Tanja Stadler damals vor den Medien. Dazu müsse mit 10'000 Hospitalisierungen wöchentlich gerechnet werden.
Diese Situation würde das Schweizer Gesundheitssystem rasch an den Anschlag bringen, warnte Stadler.
Doch nun zeigt sich: Die Omikron-Welle hat die Schweiz weniger stark gesundheitlich belastet als erwartet. Selbst die besten Szenarien wurden noch übertroffen.
Denn in Tat und Wahrheit waren es nicht bis zu 10'000 Hospitalisationen pro Woche, sondern höchstens 1100 Personen wöchentlich, die ins Spital eingeliefert werden mussten.
Tanja Stadler erklärt dies gegenüber der «Sonntagszeitung» folgendermassen: «Bei der Auslastung der Normal- und der Intensivstationen lagen die Zahlen erfreulicherweise um etwa 25 bis 30 Prozent niedriger als von der Taskforce im optimistischsten Szenario angenommen».
Der Rückgang sei in der Schweiz stärker ausgefallen, als in den umliegenden Ländern. Ältere Personen hätten sich weniger angesteckt. Ein Grund dafür könne das vorsichtige Verhalten der Senioren gewesen sein, so Stadler.