Coronavirus: Tessiner und SBB rüsten sich für Pfingst-Ansturm
Trotz Coronavirus reisen auch an Pfingsten viele Menschen ins Tessin. Das freut die lokale Tourismusbehörde. Die Auslastung der Nordsüdachse wird hoch sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen 80 und 90 Prozent der Tessiner Hotels sind über das Pfingstwochenende belegt.
- Das entspreche dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie, heisst es bei Ticino Turismo.
- Viasuisse und die SBB erwarten ein grosses Reiseaufkommen.
Der Ansturm war gross. Hunderte Menschen reisten über das vergangene Auffahrtswochenende ins Tessin, um zu entspannen. Jetzt steht das nächste verlängerte Wochenende vor der Tür. Und wie sich zeigt, zieht es auch an Pfingsten trotz des Coronavirus viele Menschen in den Süden des Landes.
Reiseaufkommen wie vor Coronavirus
Im Tessin ist die Freude gross: «Über Pfingsten haben wir eine Belegung zwischen 80 und 90 Prozent in den Hotels. Das entspricht dem üblichen Reiseaufkommen an verlängerten Wochenenden im Tessin wie vor der Pandemie.» Dies sagt Jutta Ulrich, Kommunikationschefin von Ticino Turismo, auf Anfrage von Nau.ch.
Und das, obwohl das Wetter im Süden des Landes am Wochenende schlecht ist. Am Samstag und Montag soll es regnen, und am Sonntag ist der Himmel bedeckt. Das zeigen die Prognosen vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSwiss). In der Deutschschweiz sieht es hingegen etwas besser aus.
Das dürfte sich auf das Reiseverhalten der Schweizer auswirken, glaubt der Geschäftsführer von Viasuisse, Marc Brönnimann: Es könne gut sein, «dass nicht alle Richtung Süden reisen, sondern auch andere Ziele in der Schweiz ansteuern».
Situation am Wochenende ziemlich unberechenbar
Trotzdem dürfe man davon ausgehen, dass sicher wieder einige Kilometer Stau vor dem Gotthardportal bilden dürften, so Brönnimann. Zweistellig werde es wahrscheinlich nicht.
Das hofft auch die Kantonspolizei Uri. Das Coronavirus, Wetter und geschlossene Innenbereiche der Beizen würden in diesem Jahr weniger Menschen ansprechen. Die Polizei rechnet am Freitag- und Montagmittag mit dem höchsten Verkehrsaufkommen. Als Entlastung solle auch der Gotthardpass dienen, der morgen Freitag öffnen soll, sagt Mediensprecherin Sonja Aschwanden.
Während der Pandemie des Coronavirus sei die Reisesituation aber sehr schwierig zu prognostizieren, sagt Brönnimann von Viasuisse. Und: «Da einige Nachbarländer die Tore wieder öffnen, können wir unter Umständen auch an Pfingsten vom Verkehr überrascht werden.»
SBB rüstet auf
Nicht nur auf der Strasse, sondern auch auf der Schiene geht man von einem grossen Aufmarsch aus. «23 Zusatzzüge verkehren ins Tessin und retour», sagt SBB-Mediensprecherin Sabine Baumgartner gegenüber Nau.ch. Und mit weiteren Wagons, zur Ergänzung der Regelzüge, stünden «22'000 zusätzliche Sitzplätze» bereit.
Dennoch könnten die Bundesbahnen nicht ausschliessen, dass es zu Überlastungen kommt, so Baumgartner. Das Personal stehe an neuralgischen Punkten bereit «und unterstützt und lenkt die Reisenden».
Viasuisse-Geschäftsführer Brönnimann gibt allen Pfingst-Ausflüglerinnen und -Ausflügler einen Tipp auf den Weg: «Allgemein gilt das Credo wie während der ganzen Pandemie: So flexibel wie möglich auf die aktuelle Situation reagieren.»