Coronavirus: Trödler, die sich jetzt impfen lassen, ernten auch Häme
Viele lassen sich angesichts der Zertifikatspflicht in Beizen und Co. doch noch gegen das Coronavirus impfen. Das sorgt für Häme – aber auch Verständnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit gestern Montag gilt in der Schweiz die Zertifikatspflicht für Bars und Restaurants.
- Um an ein kühles Bier zu kommen, lassen sich viele nun doch noch gegen Corona impfen.
- Meldungen zu Toten dagegen reichten nicht als Anreiz – auf Social Media wird gespottet.
Nach der Einführung der Zertifikatspflicht für Restaurants, Bars, Fitnesscenter und Co. steigt die Impfbereitschaft in der Schweiz wieder. Zuvor war die Nachfrage enorm zurückgegangen, obwohl das Coronavirus auch während der Sommerferien stets präsent war.
Das sorgt im Netz für Häme. Ein User schreibt auf Twitter: «Die Eindämmung einer weltweiten Pandemie mit Millionen von Toten reichte als Grund nicht. Nun tut's die Aussicht auf ein Bier im Restaurant.»
Plötzlich lassen sich viele impfen. Die Eindämmung einer weltweiten Pandemie mit Millionen von Toten reichte als Grund nicht.
— Herr Kaufmann (@lilypap) September 11, 2021
Nun tut‘s die Aussicht auf ein Bier im Restaurant.
Die Bemerkung wird über 1000 Mal geliked und zahlreich Mal kommentiert. Ein Nutzer gibt auch gleich seine These dazu ab, warum das so ist: «Ist durchaus verständlich, weil: Ersteres ist abstrakt, Zweiteres konkret.»
Passantin: «Wurden zur Impfung gegen Coronavirus gezwungen»
Nau.ch hat sich in den Strassen von Zürich umgehört, was die Bevölkerung über die plötzlich steigende Impfbereitschaft denkt.
Für Gastromitarbeiter Marco ist klar: «Man trägt den Leuten jetzt die Pflicht auf», darum lassen sie sich impfen. Er selbst hat sich piksen lassen, um geschützt zu sein, falls es in seinem Restaurant einen Corona-Fall geben würde.
Schüler Finn versteht nicht, warum einige noch mit der Impfung zuwarten. «Es ist doof, wenn sich die Leute nicht impfen lassen. Dann haben die Spitäler irgendwann keinen Platz mehr.» Er selbst würde sich auch piksen lassen, ist aber noch nicht 12 Jahre alt.
Lucy hat sich schon länger impfen lassen, um reisen zu können. Impftrödeln kann sie «nachvollziehen», weil die Leute unsicher gewesen seien, ob sie sich nun impfen lassen müssen. «Jetzt wurden die Leute quasi dazu gezwungen.»