Coronavirus: Unispital Zürich hat zu wenig Personal, genügend Betten

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Zürich,

Obwohl die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Zürich langsam abflacht, ist die Situation in den Spitälern angespannt.

Unispital Zürich intensivmedizin
Ein Schild führt zum Unispital Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Zürcher Unispital informiert an einer Medienkonferenz über die aktuelle Lage.
  • 21 Covid-Patienten liegen auf der Intensivstation, 13 werden beatmet.
  • 94 Mitarbeiter des Spitals sind in Quarantäne.

Ein kleiner Lichtblick am Corona-Himmel: In den grossen Kantonen flachen die täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus allmählich ab. Doch die Situation in den Spitälern bleibt angespannt.

Heute Dienstag informiert das Universitätsspital Zürich über die momentane Lage. 21 Corona-Patienten würden sich derzeit auf der Intensivstationen befinden, 13 werden beatmet. Sechs der 21 Patienten sind aus anderen Kantonen.

CEO Gregor Zünd beruhigt: «Wir haben derzeit noch genügend Kapazitäten auf den Intensiv- und Bettenstationen.» Die Zusammenarbeit zwischen den Zürcher Spitälern laufe «sehr gut».

Pflege für Patienten mit Coronavirus aufwendig

Das Spital hat die Zahl der nicht dringenden medizinischen Eingriffe reduziert. Fünf von 33 Operationssälen wurden geschlossen. Das betroffene Personal hilft nun in der Intensivmedizin aus.

Unispital Zürich Coronavirus
Gregor Zünd, CEO des Universitätsspitals Zürich, informiert zur Lage des Coronavirus. - Keystone

Für Entlastung sorgt laut Zünd auch das anfangs Oktober eröffnete USZ Flughafen, wo bereits 6000 Patienten ambulant behandelt wurden.

Zünd stellt klar: «Es fehlt nicht an Betten, sondern am Personal.» Darum betrachtet das Spital die Situation jeden Tag aufs Neue, um einzuschätzen, wie viele Corona-Patienten kommen könnten. 94 Mitarbeiter sind momentan in Quarantäne, das betreffe neben der Pflege auch Ärzte und andere Mitarbeiter.

Zudem hat das Unispital vier Normalbettenstationen gesperrt, erklärt Gabi Brenner, Direktorin Pflege. Dies mit dem Ziel, das Personal auf die anderen Stationen zu verlegen. Dieses sei bereits im Sommer gut geschult worden.

Denn: «Die Pflege für Coronapatienten ist aufwendig», betont Brenner. Die Patienten sind schwerkrank, brauchen eine intensive Pflege und Behandlung. «Auch die Hygieneregeln müssen strikt umgesetzt werden.»

Tiefe Mortalität – weniger Beatmung

Wie Peter Steiger vom Institut für Intensivmedizin erläutert, hat das Unispital bisher 64 Patienten in der zweiten Welle versorgt. In der ersten waren es 50. Frei sind derzeit lediglich zwei Covidbetten, «der Rest ist belegt».

Ein deutlicher Unterschied zur ersten Welle: Es liegen mehr junge Patienten auf der Intensivstation als in der ersten Welle. Mittlerweile werden aber auch wieder ältere Personen mit Coronavirus eingewiesen.

Coronavirus Universitätsspitals Lausanne
Ein Patient mit Coronavirus liegt im Spital. - Keystone

Auch würden heute weniger Patienten mit Coronavirus auf den Intensivstationen beatmet als im Frühling. «Wir haben eine sehr tiefe Mortalität», freut sich Steiger. Sie liegt unter 10 Prozent.

«Wir haben den Eindruck, den Patienten geht es besser als in der ersten Welle.» Die Aufenthaltsdauer im Spital sei kürzer, derzeit liegt sie bei unter zwei Wochen.

Wichtig bleibt: «Wir testen rigoros», so Annelies Zinkernagel, Direktorin der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene. Seit dem 1. April hat das Unispital 80'000 Tests durchgeführt. Pro Tag sind es derzeit um die 450 Tests.

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