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Das Wichtigste in Kürze
- Seit Anfang 2020 hält das Coronavirus die Welt in Atem.
- Zwei Jahre lang sorgte es für Einschränkungen im Alltag, aktuell ist Ruhe eingekehrt.
- Eine Übersicht über die Ausbreitung des tödlichen Virus finden Sie hier.
Wo ist das Coronavirus erstmals aufgetaucht?
Die chinesischen Behörden meldeten der Weltgesundheitsorganisation WHO das Auftauchen eines unbekannten Erregers erstmals am 31. Dezember 2019. In der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei seien im Dezember mehrere schwere Fälle von Lungenentzündungen aufgetreten. Deren Erreger konnten bis dahin nicht identifiziert werden.
Der örtliche Ursprung der Coronavirus-Epidemie liegt wahrscheinlich bei einem Markt der zentralchinesischen Stadt Wuhan. Dort wurden nebst Fisch auch Fledermäuse, Schlangen und weitere Wildtiere gehandelt.
Das Virus wurde von Tieren, wahrscheinlich von Fledermäusen oder indirekt via Schuppentiere, auf den «Patient Zero» übertragen. Seither wird das Virus von Mensch zu Mensch übertragen. Die chinesischen Behörden haben den Markt am 1. Januar 2020 geschlossen.
Am 23. Januar wurde Wuhan und seine elf Millionen Einwohner als erste Stadt unter Quarantäne gestellt. Schnell folgten weitere Grossstädte der chinesischen Provinz Hubei. Damit wollten die Behörden die Ausbreitung des Virus verlangsamen.
Am 30. Januar 2020 rief die WHO infolge des Coronavirus namens 2019-nCov einen globalen Notstand aus.
Zum Ursprung des Virus gibt es inzwischen jedoch auch andere Vermutungen. Für die USA trat das Coronavirus nicht erstmals auf dem Tiermarkt in Wuhan auf, sondern entstammt einem Labor. So sollen in Wuhan Experimente an Mäusen gemacht worden sein. Das Virus sei dann versehentlich aus dem Labor entwichen.
Wie hat sich das Coronavirus verbreitet?
Die ersten Symptome von einer unbekannten Erkrankung werden am 8. Dezember 2019 in Wuhan festgestellt.
Die ersten untersuchten Personen, die sich mit dem neuen Coronavirus angesteckt hatten, arbeiteten alle auf dem grossen Markt in Wuhan.
Als offizielle Stellen aus China am 31. Dezember der WHO die Krankheitsfälle melden, sind bereits 27 Menschen in der Region zum Teil schwer erkrankt. Der erste Todesfall ereignet sich am 9. Januar 2020.
Am 13. Januar meldete Thailand die erste bestätigte Infektion ausserhalb Chinas. Am 23. Januar wurde der erste Infektionsfall in den USA und somit ausserhalb von Asien gemeldet.
Am 24. Januar meldet Frankreich die ersten beiden Fälle innerhalb Europas. Auf den Philippinen tritt Anfang Februar der erste Todesfall ausserhalb Chinas auf.
Am 30. Januar erklärt die WHO eine «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite». Die Organisation stuft am 11. Februar Corona als weltweite Pandemie ein.
Gleichzeitig legt sie eine einheitliche Bezeichnung fest. Die neuartige Lungenerkrankung erhält den Namen «Covid-19», das Virus «Sars-Cov-2».
In Frankreich wird am 16. Februar der erste Todesfall ausserhalb Asiens gemeldet. Dabei handelte es sich um eine aus China eingereiste Person.
Die ersten beiden Europäer starben am 23. Februar in Italien. Bald darauf wird auch in der Schweiz der erste Fall von Coronavirus festgestellt.
Italien wurde zunehmend zum Zentrum der Pandemie. Die Regierung erklärt das Land am 9. März zur Sperrzone, am 19. März meldet das Land erstmals mehr Todesopfer als China.
Auch in Spanien und dem Iran steigt die Zahl der Infizierten mit dem Coronavirus rasant an. Mit über einer Million Infektionen am 30. April haben die USA weltweit am meisten Infektionen.
Mittlerweile ist die ganze Welt betroffen. Bedeutende Sportveranstaltungen wie die Fussball-EM oder die Olympischen Spiele werden verschoben. Die Corona-Pandemie hat insgesamt 192 Länder erfasst.
Wann war der erste Fall von Coronavirus in der Schweiz und wie wurde reagiert?
Das Bundesamt für Gesundheit meldete den ersten Fall von Coronavirus in der Schweiz am 24. Februar 2020. Es handelte sich dabei um einen im Tessin wohnhaften 70-jährigen Mann, der sich in der Nähe von Mailand angesteckt hatte. Zwei Tage später waren bereits sieben weitere Fälle bekannt.
Der Schweizer Bundesrat beschliesst am 28. Februar die «besondere Lage». Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen werden verboten.
Der Autosalon in Genf und die Basler Fasnacht werden sofort abgesagt. Ebenfalls am gleichen Tag wird im Tessin der erste Patient als genesen aus dem Spital entlassen.
Am 5. März stirbt im Kantonsspital Lausanne erstmals eine Person in der Schweiz am Coronavirus. Dabei handelt es sich um eine 74-jährige Frau mit Vorerkrankungen.
Am 12. März bricht die Swiss Ice Hockey Federation die Hockeysaison ab. Die Fussballsaison wird bis Ende April unterbrochen.
Am 13. März werden auch die Schulen geschlossen. Die Regierung verbietet Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen. Maximal 50 Personen dürfen sich in Restaurants, Bars und Discos aufhalten.
Die Verwaltungsdelegation der Bundesversammlung bricht die laufende Frühjahrssession von National- und Ständerat ab.
Ab dem 17. März gilt für die Schweiz eine «Ausserordentliche Lage» gemäss dem Epidemiengesetz. Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden geschlossen.
Am 8. April verlängert der Bundesrat die bestehenden Massnahmen bis zum 26. April.
Einen Tag später folgen dann erste Lockerungen, am 11. Mai die nächsten und am 6. Juni weitere.
Vom 6. Juli an gilt in der Schweiz eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr.
Zweite Welle rollt im Oktober an
Ab Anfang Juli steigen die Neuinfektionen in der Schweiz wieder an. Im Oktober verschärft der Bundesrat die Corona-Massnahmen in zwei Etappen wieder. Clubs bleiben geschlossen und es gilt eine allgemeine Maskenpflicht.
Im Dezember beschliesst der Bundesrat, Gastrobetriebe zu schliessen und Sonntagsverkäufe zu verbieten. Läden müssen zudem um spätestens 19 Uhr schliessen.
Am 18. Januar 2021 werden die Massnahmen erneut verschärft. Nicht-essentielle Geschäfte bleiben geschlossen, es dürfen sich nicht mehr als fünf Personen treffen.
Grund für die Verschärfung ist die Sorge vor der Mutation «B1.1.7» aus Grossbritannien, welche ansteckender als bis dato aufgetretene Varianten ist.
Die Zeit der Lockerungen beginnt
Im Frühjahr 2021 beschliesst die Schweiz Lockerungen. Zwar steigen die Fallzahlen an, aber dennoch werden Restaurant-Aussenbereiche ab Mitte April wieder geöffnet. Zur gleichen Zeit planen andere Länder, darunter Deutschland, ihre Massnahmen zu verschärfen. Frankreich hatte zu jenem Zeitpunkt gerade erst einen weiteren Lockdown verhängt.
Die Schweiz steht mit ihrer lockeren Corona-Politik in Europa recht allein da. Nur in Grossbritannien beginnt im Frühjahr 2021 ebenfalls die Zeit der Lockerungen. Bier darf wieder im Aussenbereich der Pubs getrunken werden. Unterschied zur Schweiz: Die Fallzahlen sinken auf den britischen Inseln.
Ende Juni folgen dann noch mehr Lockerungen – und diese fallen deutlich stärker aus. Pünktlich vor den Sommerferien fällt die Maskenpflicht im Freien und dürfen Grossveranstaltungen wieder stattfinden. Für Restaurants gelten im Aussenbereich kaum noch Einschränkungen.
Geimpfte, Genesene und frisch Getestete können sich wieder ziemlich frei bewegen. Die Fallzahlen waren in den Wochen zuvor deutlich gesunken – werden jedoch im Verlauf des Sommers wieder ansteigen.
Omikron-Variante lässt 2021/2022 die Fallzahlen explodieren
Ab dem Jahreswechsel 2021/22 steigen die Corona-Fallzahlen in der Schweiz wieder extrem an. Die Omikron-Variante breitet sich seit Herbst 2021 weltweit aus. Der Unterschied zu den bisherigen Varianten: Omikron befällt deutlich mehr Menschen.
In der Schweiz erreicht die Omikron-Welle in der letzten Januarwoche mit rund 2700 Infizierten pro 100'000 Einwohnern ihren Höhepunkt. Zum Vergleich: Bis dato lag der Covid-19-Höhepunkt im Oktober 2020 bei etwas mehr als 600 Fällen pro 100'000 Einwohner. Omikron gilt deshalb als höchst ansteckend.
Doch die vielen Infektionen verlaufen in der Mehrzahl harmlos. Deutlich weniger Menschen sterben an Omikron als an vorherigen Virusvarianten. Und auch die Spitäler werden weniger belastet.
Einer der Gründe dafür dürfte die Impfung sein. Geimpfte Menschen, das wird sehr schnell klar, haben einen milderen Verlauf.
Zurück zur Normalität
Über die folgenden Monate pendelt sich ein Auf und Ab der Infektionszahlen ein. Wichtigster Fortschritt: Es sterben nur noch sehr wenige Menschen am Coronavirus. Die Pandemie entwickelt sich mehr und mehr zu einer saisonalen Krankheit ähnlich der Grippe.
Im Mai 2023 schliesslich hebt die WHO den globalen Gesundheitsnotstand auf, der wegen Covid-19 galt. In den europäischen Ländern gelten zu diesem Zeitpunkt kaum noch Einschränkungen. Das Leben kehrt in seine Normalität zurück.
Am 18. Juni durften die Schweizer über Änderungen am Covid-19-Gesetz abstimmen. Dieses enthält Regelungen für den Pandemiefall. So wurden in vorherigen Varianten etwa Wirtschaftshilfen für Unternehmen sowie das Covid-19-Zertifikat beschlossen.
Bei der jüngsten Abstimmung – der dritten seit 2021 – fand das Gesetz erneut eine Mehrheit unter den Schweizern. Grundtenor: Besonders gefährdete Menschen werden geschützt. Und sollte die Pandemie erneut an Fahrt aufnehmen, kann die Politik schnell reagieren.
Die Gegner des Gesetzes hätten es am liebsten ganz abgeschafft. Für sie ist die Pandemie beendet. Das Coronavirus ist – Stand Mitte 2023 – zum grössten Teil aus dem Alltag verschwunden.
Bilanz: Welche Länder waren am schlimmsten betroffen?
Zu Beginn der Krise waren besonders Länder in Ostasien betroffen. Nach China war das insbesondere Südkorea.
Doch schon bald verzeichnen vor allem europäische Staaten, die USA, Brasilien, Mexiko, Indien und Iran die meisten Infektionen und Todesfälle.
Insgesamt verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation WHO mehr als 767 Millionen Fälle weltweit. Fast 7 Millionen Menschen sind bis Mitte 2023 am Coronavirus gestorben.
Mit Abstand am meisten Fälle von Infizierten gab es laut WHO in den USA: mehr als 100 Millionen. Das sind rund 13 Prozent aller Fälle weltweit. Knapp dahinter folgt China mit etwas weniger als 100 Millionen Fällen.
In Europa waren Frankreich und Deutschland mit jeweils mehr als 38 Millionen Fällen am stärksten betroffen. Dahinter folgte Italien mit rund 25 Millionen Fällen. Die Schweiz kommt auf rund 4,4 Millionen Corona-Infektionen.
Auch bei den Todesfällen sind die Vereinigten Staaten trauriger Spitzenreiter. Mehr als 1,1 Millionen Menschen starben in den USA an Covid-19. Das ist fast jeder sechste der weltweiten Toten.
Danach folgen Brasilien, Indien und Russland. Grossbritannien hatte in Europa die meisten Toten zu beklagen (reichlich 227'000). Es folgen Italien (190'000), Deutschland (174'000) und Frankreich (167'000). In der Schweiz starben rund 14'000 Menschen an dem Virus.
Afrika war verhältnismässig wenig von der Corona-Pandemie betroffen. Viele afrikanische Staaten griffen bei ihren Schutzmassnahmen auf eine Infrastruktur zurück, die sie im Kampf gegen das Ebola-Virus aufgebaut hatten.
Insgesamt muss weltweit mit einer hohen Dunkelziffer bei der Anzahl der Erkrankten gerechnet werden. Sprich: Da nicht alle infizierten Personen getestet werden konnten, liegt die reale Anzahl der Infizierten wahrscheinlich deutlich höher. Je nachdem, wie viel in den einzelnen Ländern getestet wird, können auch die bestätigten Fälle von den tatsächlichen Zahlen variieren.