Coronavirus: Viele Schweizer trifft gerade Streifschuss
Die aktuelle Welle mit dem Coronavirus hat eine Eigenheit: Viele Infizierte sind nach nur zwei Tagen wieder kerngesund. Was steckt dahinter?
Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell sind viele Corona-Infizierte innert kürzester Zeit wieder gesund.
- Das liegt daran, dass ein Grossteil der Bevölkerung eine Teilimmunität aufweist.
- Dadurch ist auch die Anzahl schwerer Verläufe zurückgegangen.
Die Coronazahlen steigen wieder, immer mehr Menschen stecken sich an. Darum führten erste Spitäler bereits die Maskenpflicht wieder ein. Was auffällt: Viele Infizierte sind gerade mal ein bis zwei Tage krank und danach wieder topfit.
Eine von ihnen ist Magdalena T.* aus Zürich. Sie sagt: «Es fing an mit Geschmacksverlust am Morgen. Am Abend war der Geschmack zurück, dafür kam plötzlich sehr schmerzhaftes Halsweh.»
Tags darauf folgten Husten, Kopf- und Gliederschmerzen. «Und nach zwei Tagen war ich wieder fit», wundert sich die 38-Jährige.
Ein neuer Trend? Nau.ch hat bei der Inselgruppe nachgefragt.
Diese bestätigt: «Es werden häufiger asymptomatische oder nur kurz symptomatische Verläufe mit dem Coronavirus beobachtet.» Diese kurze Corona-Erkrankung ist bei Personen der Fall, die bereits Kontakt mit dem Virus hatten oder geimpft sind. «Also praktisch bei der gesamten Bevölkerung.»
Nichtsdestotrotz könne die Erkrankung weiterhin auch einer schweren Grippe ähneln oder selten einen schweren Verlauf nehmen. Betroffene könnten noch immer im Spital landen. «Auffällig ist auch, dass aktuell sehr viele Erkrankte über eine sehr hohe Viruslast verfügen», heisst es weiter.
Immer weniger schwere Verläufe wegen Coronavirus
Die Symptome sind altbekannt, wie auch bei Magdalena T.: «Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Husten, Fieber, Halsschmerzen. Seltener sind Magen-Darm-Symptome.» Zurückgegangen ist laut der Inselgruppe der Verlust des Geschmackssinns.
Auch rückläufig: Der Anteil schwerer Verläufe bei Erkrankungen mit dem Coronavirus. «Dies trifft insbesondere auf die während der Pandemie beobachteten massiv entzündlichen Verläufe mit Lungenveränderungen zu.» Auch diese Entwicklung sei auf die Teilimmunität der Bevölkerung zurückzuführen.
«Entsprechend hat sich der Anteil der Spitalbedürftigen und speziell Intensivpflichtigen reduziert.» Dennoch könne die Infektion im Winter «deutlich zum saisonalen Krankheitsdruck beitragen».
*Name geändert