Coronavirus: Weshalb werden mutierte Varianten immer ansteckender?
Neue Varianten des Coronavirus sind häufig noch ansteckender als die vorherigen. Auch Omikron breitet sich derzeit in rasantem Tempo aus. Doch warum ist das so?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Omikron-Variante breitet sich derzeit weltweit in Rekordzeit aus.
- Zuvor war bereits Delta deutlich ansteckender als das ursprüngliche Virus.
- Doch weshalb verbreiten sich die mutierten Varianten immer schneller? Nau.ch klärt auf.
Eine neue Variante des Coronavirus sorgt für Wirbel: Omikron. Die zuerst in Südafrika entdeckte Virusvariante soll noch ansteckender als Delta sein und verbreitet sich deshalb ungewöhnlich schnell.
Wegen der rasanten Ausbreitung warnen Wissenschaftler vor mehr als 20'000 Ansteckungen pro Tag bereits im Januar. Deshalb fordert die Covid-Taskforce des Bundes schärfere Massnahmen sowie einen Teil-Lockdown.
Coronavirus: Mutierte Varianten sind «völlig normal»
Die aktuelle Corona-Lage bringt Erinnerungen vom Sommer hervor: Damals bremste die neue Delta-Variante die Lockerungspläne des Bundesrats. Statt der Normalisierungsphase blieben Massnahmen wie Masken- oder Zertifikatspflicht bestehen.
Nun drohen sogar wieder Schliessungen von Bars, Clubs & Co. Grund dafür ist einmal mehr eine neue, noch ansteckendere Virusvariante. Doch weshalb entstehen überhaupt immer wieder neue Corona-Varianten?
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erklärt auf Anfrage, dass Veränderungen und sogenannte Mutationen bei einem Virus völlig normal seien. «Wenn mehrere Mutationen gleichzeitig aufkommen, kann sich das Virus so verändern, dass es seine Eigenschaften ändert. In diesem Fall spricht man von einer neuen Virusvariante.»
Können neue Varianten überhaupt gestoppt werden?
So weit, so gut. Doch weshalb sind die neu entstandenen Varianten dann noch ansteckender als die vorherigen?
«Einige Mutationen können dem Virus einen evolutionären Vorteil verschaffen. Evolutionär setzen sich jene Veränderungen durch, die sich leichter von Wirt zu Wirt übertragen.» Manche der Virusvarianten würden sich dann auch als gefährlicher herausstellen als vorhergehende Varianten.
Grundsätzlich gilt: Je mehr das Virus weltweit zirkuliert, desto wahrscheinlicher sind Mutationen. «Die Varianten entstehen zufällig bei der Vervielfältigung im Körper von infizierten Personen. Daher ist für die Infektionsbekämpfung eine Reduktion der Infektionen weltweit von strategischer Bedeutung», erklärt das BAG.
Gestoppt können Mutationen nur dann werden, wenn es keine Infektionen mit dem Coronavirus mehr gibt. Eine Reduktion der Infektionen durch eine hohe Impfquote weltweit könne aber zumindest die Anzahl neuer Mutationen reduzieren. Insofern habe also eine hohe Impfquote einen direkten Einfluss auf die Variantenbildung.