Coronavirus: Wetzikon ZH feiert «Chilbi», als gäbe es kein Corona
Die meisten «Chilbis» fallen dem Coronavirus zum Opfer. So auch diejenige in Wetzikon ZH. Auf dem Gelände steht nun ein Lunapark. Abstandhalten? Fehlanzeige!
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Coronavirus werden die meisten «Chilbis» dieses Jahr nicht durchgeführt.
- In Wetzikon ZH ist anstelle der «Chilbi» ein Lunapark aufgestellt.
- Ohne Maske vergnügen hier gegen 950 Besucher.
- Im Kanton Zürich gilt in den Läden grundsätzlich Maskenpflicht.
Viele «Chilbis» und Herbstmessen fallen dieses Jahr dem Coronavirus zum Opfer. Die Umsetzung entsprechender Schutzkonzepte kann vielerorts nicht garantiert werden, weshalb die Volksfeste fast alle ins Wasser fallen.
Auch die jährliche Chilbi in Wetzikon ZH wurde im August abgesagt. Immerhin: Statt der traditionellen Wetziker Chilbi ist ein Lunapark aufgestellt.
Von Mittwoch bis Sonntag können sich die Besucher des Parks noch bis am 4. Oktober auf zahlreiche Bahnen und Spielbuden freuen – und zwar ganz ohne Maske.
Auf Masken wird verzichtet, weil – gemäss der Gemeinde – die Mindestabstände stets eingehalten werden können. Die Wirklichkeit sieht anders aus.
Bilder zeigen nämlich, wie die Menschen dichtgedrängt auf dem Gelände stehen, ohne die Abstände immer einhalten zu können. Auch auf den Bahnen sitzen sie ohne Maske ohne Sitzabstand nebeneinander.
Personenbeschränkung wegen Coronavirus – aber keine Masken
Die fehlende Maskenpflicht erstaunt insofern, als in den Zürcher Läden und Einkaufszentren seit Ende August eine Maske getragen werden muss.
Auch bei Veranstaltungen mit mehreren hundert Personen müssen Mund und Nase wegen des Coronavirus stets bedeckt sein.
Nicht so im Lunapark in Wetzikon. Die Veranstalter setzen auf eine digitale Zähltechnik beim Eingang, sodass sich nie mehr als 950 Personen gleichzeitig im Park befinden. «Dank der grossen Fläche des Areals ist die Sicherheit auch ohne Maskenpflicht gewährleistet», heisst es auf Anfrage bei der Stadt.
Normalerweise würde die «Chilbi» in der Zürcher Gemeinde innerhalb weniger Tage über 50'000 Personen anlocken. «So wäre die Durchführung sicher nicht möglich gewesen», meint Roger Kündig, Leiter Abteilung Bevölkerung und Sicherheit der Stadt Wetzikon.
Dank der Personenbeschränkung und einem umfangreichen Schutzkonzept habe die Stadt den Lunapark als «Chilbi-Ersatz» aber bewilligen lassen können.