Coronavirus: Zürcher testen sich trotz Welle nicht häufiger
Expertinnen und Experten warnen vor mehr Infektionen mit dem Coronavirus. Das Gratis-Testangebot in Zürich wird trotzdem nicht häufiger in Anspruch genommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit stecken sich wieder mehr Menschen mit Corona an.
- Trotzdem gibt es keinen Ansturm auf Gratis-Coronatests in Zürich.
- Und das, obwohl die Symptome selten eindeutig sind.
Die Anzahl der Infektionen mit dem Coronavirus nimmt in der Schweiz derzeit wieder zu. «Wir steuern auf eine der höchsten Covid-Wellen jemals zu», warnte der Mikrobiologe Ulrich Elling kürzlich auf X (ehemals Twitter). Auch in den Medien wird das Thema wieder öfter aufgegriffen als noch vor einigen Wochen.
Was die Zahl der positiven Coronatests und die Spuren im Abwasser bestätigen, bemerken viele wohl auch im eigenen Umfeld: Immer mehr Menschen husten, niesen und kränkeln derzeit. Und nein, es ist nicht die Grippe – die Influenza-Saison hat nämlich noch gar nicht begonnen.
Symptome nicht eindeutig
«Wer also im Moment Krankheitssymptome hat, ist am wahrscheinlichsten mit Sars-CoV-2 infiziert», erklärte die Virologin Isabella Eckerle kürzlich bei Nau.ch. Denn nur allein anhand der Symptome lasse sich nicht eindeutig unterscheiden, mit welchem Virus man sich infiziert hat.
Mehr Gewissheit bringt da ein Test auf das Coronavirus. In der Stadt Zürich sind diese seit Anfang September durch ein Pilotprojekt sogar wieder gratis. Trotz der steigenden Zahlen scheinen die Zürcherinnen und Zürcher aber kaum je auf das Angebot zurückzugreifen.
«Die Nutzung des Angebotes ist seit Beginn konstant, mit gewissen Schwankungen. Wir liegen bei zirka 100 Tests wöchentlich», meldet Stadtarzt Daniel Schröpfer auf Anfrage. Davon seien 25 bis 30 Prozent positiv. Es sei aber schwer vorherzusagen, ob das Interesse nun zunehmen wird.
In den nächsten Tagen entscheidet die Stadt, ob das Pilotprojekt weitergeführt wird. «Aktuell kann man sich bis 29. Dezember 2023 testen lassen», so Schröpfer.