Coronavirus: Zürich, Solothurn und Baselland verschärfen Massnahmen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Zürich verzeichnete vergangene Woche wieder einen Anstieg an Neuinfektionen.
- Der Regierungsrat hat daher schärfere Massnahmen beschlossen.
- Auch die Kantone Solothurn und Baselland haben die Regeln verschärft.
Zürich war schon seit Beginn der Pandemie immer wieder einer der Schweizer Corona-Hotspots. Während der zweiten Welle konnte der Kanton den Anstieg zwar eine Zeit lang bremsen. Dennoch stieg letzte Woche die 7-Tages-Inzidenz im bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz auf knapp unter 350.
Es ist zwar nicht der höchste Inzidenzwert, dürfte aber für den Regierungsrat Grund zur Sorge geworden sein. Denn Zürich liegt auch auf Platz vier der Kantone mit der grössten Zunahme an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Vor ihm liegen die Kantone Nidwalden, Solothurn und Thurgau.
Neue Massnahmen gegen Coronavirus
Zürich verhängt eine Sperrstunde ab 22 Uhr, welche auch für die Silvesternacht gelten wird. Damit verhängt Zürich strenger Massnahmen für Neujahr als vom Bund vorgesehen. Zudem werden die Sonntagsverkäufe nach Weihnachten bis 10. Januar im Kanton abgesagt.
Ähnlich wie der Kanton Thurgau führt Zürich auch die zwei-Haushalte-Regel ein, jedoch nur in Restaurants. Um die Einhaltung dieser Regel sicherzustellen, müssen künftig in den Restaurants die Kontaktdaten aller Personen, mitsamt Strasse und Hausnummer, angegeben werden.
Im privaten Umfeld beschränkt sich der Regierungsrat auf eine dringliche Empfehlung, bis zum 23. Dezember sich nur innerhalb von zwei Haushalten zu treffen. Menschenansammlungen im öffentlichen Raum werden auf höchstens zehn Personen beschränkt. Bordell- und Erotikbetriebe sowie Casinos werden geschlossen.
Zudem müssen Schülerinnen und Schüler auf Gymnasiums- und Berufsschulstufe eine Woche nach den Weihnachtsferien zuhause bleiben. Das soll einen Anstieg der Neuinfektionen mit dem Coronavirus, ähnlich wie im Spätsommer, verhindern. Die Schulen werden eine «Vertiefungswoche» durchführen und selbstständig an Projekten arbeiten.
Alle neuen Massnahmen treten am 10. Dezember in Kraft und einen Monat gültig sein. Der Regierungsrat gehe nämlich davon aus, dass die Ferientage eine Wirkung auf die Fallzahlen des Coronavirus haben werden. Sollten die Massnahmen nicht wirken, drohe dem Kanton ein Lockdown, so Gesundheitsdirektorin Rickli.
Andere Kantone ergreifen auch neue Massnahmen
Heute beschloss Basel-Stadt die jetzt gültigen Massnahmen um eine Woche, bis 20. Dezember, zu verlängern. Nächste Woche soll über das weitere Vorgehen diskutiert werden. Baselland führt für die Gastronomie eine Sperrstunde ab 21 Uhr ein, welche auch an Weihnachten und Silvester gelten wird.
Sportaktivitäten im Freien werden mit wenigen Ausnahmen verboten. Eine Personenobergrenze von fünfzehn Personen besteht für Veranstaltungen, mit Ausnahme von religiösen Anlässen, Beerdigungen oder politischen Aktivitäten. Die Massnahmen werden bis 17. Januar in Kraft sein.
Im Kanton Solothurn wurde auch heute Dienstag entschieden, eine Sperrstunde zwischen 21 und 6 Uhr zu verhängen. Zudem werden Bars, Sporteinrichtungen und Casinos geschlossen. Für Alters- und Pflegeheime gilt ein Besuchs- und Ausgangsverbot bis 23. Dezember.
Für Veranstaltungen gilt eine Personenobergrenze von fünfzehn. Ausnahmen bilden hier die Weihnachtstage sowie Silvester und Neujahr, wo religiöse Veranstaltungen mit bis zu dreissig Personen stattfinden dürfen. Die Massnahmen sollen ab diesen Donnerstag bis Ende Januar 2021 gelten.
Das Tessin und der Thurgau verschärften ihre Massnahmen bereits am Montag. Im Thurgau gilt ab Mittwoch eine zwei-Haushalte-Regelung und eine Homeofficepflicht; diese sollen bis am 23. Dezember gelten. Im Tessin müssen die Bars um 19 Uhr, die Restaurants um 22 Uhr schliessen.
Der Kanton Aargau hingegen wartet mit zusätzlichen Massnahmen noch ab, wie der Regierungsrat gestern mitteilte.