Crans-Montana bereitet sich auf Ansturm aus den USA vor

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Andermatt und Crans-Montana sind Teil des Epic Passes, der in 42 zumeist US-Skigebieten zur freien Fahrt einlädt und den Wintertourismus ankurbeln sollte.

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Crans-Montana. - Keystone

Der US-Skigigant Vail Resorts besitzt seit diesem Jahr in der Schweiz nebst dem Skigebiet in Andermatt-Sedrun auch jenes im Walliser Wintersportort Crans-Montana. Dort bereiten sich der Skiliftbetreiber, Hoteliers und Gastronomen auf den im kommenden Winter erwarteten Ansturm US-amerikanischer Skitouristen vor.

Andermatt und Crans-Montana sind Teil des Epic Passes von Vail Resorts, der in 42 zumeist US-Skigebieten zur freien Fahrt einlädt. Das bei US-Amerikanerinnen und -Amerikanern beliebte Ski-Abo, das im Vorverkauf um die 1000 US-Dollar für eine Saison kostet, dürfte den Wintertourismus auch in Crans-Montana ankurbeln.

Vail Resorts verdient nicht nur mit dem Verkauf von Ski-Abos Geld, sondern an den jeweiligen Destinationen auch im Hotel- oder Gastrobereich. In Andermatt ist die Gruppe zum Beispiel mit dem Hotel Radisson Blu eine Partnerschaft eingegangen.

«Ich bin zuversichtlich, dass viele Epic-Pass-Besitzer in diesem Winter nach Crans-Montana reisen und ihre Ferien dort verbringen werden», sagt Mike Goar, der für Vail Resorts die Schweizer Skigebiete betreut, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Ähnliches habe sich bereits in Andermatt gezeigt.

Nachfrage von Europäern noch nicht allzu gross

Bevor Vail Resorts im Jahr 2022 eine Mehrheitsbeteiligung am Skigebiet Andermatt-Sedrun übernommen hatte, waren nur rund 3 Prozent der Hotelgäste in der Region US-Amerikaner. Im vergangenen Winter kletterte der Anteil der US-Gäste laut Goar auf 11 Prozent. «Dieser Wert wird weiter wachsen», ist er überzeugt.

Dass mit Crans-Montana nun zwei Skigebiete in der Schweiz zum Geltungsbereich des Epic Passes zählen, werde noch mehr Amerikanerinnen und Amerikaner anlocken, ist Goar überzeugt. Vor allem für Reisende, die an der US-Ostküste lebten, seien die beiden Orte via Genf und Zürich gut erreichbar und der Preis für den gesamten Aufenthalt im US-Vergleich konkurrenzfähig.

Da der Epic Pass derzeit lediglich in Dollar zu kaufen ist, sei hingegen die Nachfrage von Europäern noch nicht allzu gross. «Sobald der Kauf aber in mehreren Währungen möglich ist, werden wir den Epic Pass in Europa bewerben. Das wird wahrscheinlich bereits im nächsten Jahr der Fall sein.»

Die an der US-Börse kotierte Gesellschaft Vail Resorts mit bekannten Skidestinationen wie Vail und Beaver Creek in Colorado oder Whistler Mountain in Kanada ist ein Gigant. Die Gruppe unterhält auch Partnerschaften mit grossen europäischen Destinationen wie Verbier 4 Vallées im Wallis, Les 3 Vallées in Frankreich, Skirama Dolomiti in Italien oder Ski Arlberg in Österreich.

«In Crans Montana lassen wir uns etwas mehr Zeit»

In dem im Juli beendeten Geschäftsjahr 2023/24 stagnierte der Umsatz der Gruppe auf 2,89 Milliarden US-Dollar, wobei weniger Skipässe zu höheren Preisen verkauft wurden, wie Vail Resorts in der Nacht auf Freitag mitteilte. Der operative Gewinn (EBITDA) ging um 11 Prozent auf 825 Millionen und der Reingewinn um 14 Prozent auf 230 Millionen zurück. Höhere Kosten und Abschreibungen belasteten.

Die Gruppe will weiter wachsen, Synergien besser nutzen und zugleich effizienter werden, wie es weiter hiess. In den kommenden zwei Jahren sollen Kosten im Umfang von 100 Millionen US-Dollar eingespart werden. Dabei dürften auch Stellen verloren gehen. Für das neu angelaufene Geschäftsjahr rechnet die Gruppe mit einem Gewinn im Bereich von 224 bis 300 Millionen Dollar.

Vail Resorts sucht künftig vor allem in den Alpen nach weiteren Skigebieten, die ins Portfolio passen. «Wir konzentrieren uns auf mittelgrosse bis grosse Gebiete mit Wachstumspotenzial», sagt Goar. Ein gutes Beispiel dafür sei der Einstieg in Andermatt, wo sich das Hotelangebot in den nächsten Jahren um mehr als 1000 Betten vergrössern werde.

Gerüchte, wonach die Amerikaner Interesse am Bündner Skigebiet Flims Laax oder an Verbier im Wallis haben, wollte Goar nicht kommentieren. Investieren will man aber etwa in Andermatt in die Renovierung von Bahnen, in die künstliche Beschneiung und in Restaurants. Im vergangenen Jahr habe man dazu bereits rund 10 Millionen Franken in die Hand genommen.

«In Crans Montana lassen wir uns etwas mehr Zeit und werden zunächst den Investitionsbedarf ermitteln», so Goar weiter. Erste Projekte seien jedoch bereits für diesen Winter geplant. Bis 2028 will Vail Resorts insgesamt rund 30 Millionen Franken in die Walliser Destination investieren.

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