Dank Coronavirus: Die Bevölkerung ist fitter denn je

Man befürchtete, dass das Coronavirus und der Lockdown zu Bewegungsmangel in der Bevölkerung führen würde. Faulheit würde sich unter den Leuten breit machen, da viele Freizeitaktivitäten nicht mehr erlaubt sind.

Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, ist das Gegenteil eingetreten. Denn selten zuvor betrieben Menschen so viel Sport, wie im Lockdown. Das sei, so die Zeitung, ein Trend, der gar Experten sprachlos macht.

Telekommunikationsfirmen und Smartwatch-Hersteller ziehen ein überraschend positives Fazit aus der momentanen Situation. «Unsere Nutzerzahlen sind zwei- bis dreimal so hoch wie sonst in dieser Jahreszeit», meint Scott Dunlap, Chef der Fitnessapp Runtastic.

Seit das Coronavirus in Umlauf ist, legen Herr und Frau Schweizer 55 Prozent mehr Wochen-Kilometer auf dem Drahtesel zurück, als üblich. Die Schweiz wird so zu einer Nation der Velofahrer.

Das geht aus einer Auswertug der App «Swiss Climate Challenge» hervor, welche zusammen mit der Swisscom das Bewegungsverhalten tausender Nutzer trackt. Viel häufiger als sonst wird der Arbeitsweg mit dem Velo zurückgelegt. Das gute Wetter der vergangenen Wochen würde dies zusätzlich noch begünstigen.

Nicht nur an der frischen Luft, auch in den eigenen vier Wänden wird fleissig trainiert. Wie das Programm «Zwift», welches Indoor-Velofahrten unterhaltsam gestaltet, berichtet, nehmen auch hier die Nutzer rasant zu. So berichtet die «NZZ am Sonntag», dass die Nutzung im Frühjahr normalerweise zurückging, nun aber steigt.

An einem einzigen Apriltag habe die Schweiz rund 40'400 Meilen auf Zwift zurückgelegt. Dies entspricht ungefähr 65'000 Kilometern. Im Vorjahresmonat lag der Tagesrekord bei lediglich 26'600 Meilen.

Und auch international steigt die Zahl der Sportbegeisterten. In stark eingeschränkten Ländern wie Italien und Spanien wird das Fitnesstraining zunehmend zuhause ausgeführt. Insbesondere das Treppensteigen, so berichtet die Firma «Garmin», schnellte in die Höhe.