Das Schweizer Gesundheitssystem wird noch teurer
Wie die neuesten Zahlen zeigen, wird das Schweizer Gesundheitssystem wieder teurer. Grund dafür ist die alternde Bevölkerung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gesundheitsausgaben in der Schweiz steigen weiter – das zeigen die neuesten Zahlen.
- Denn die Bevölkerung nimmt immer mehr Gesundheitsleistungen in Anspruch.
- Vor allem wegen einer Zunahme an älteren und hochaltrigen Menschen.
Die Schweizer Gesellschaft wird immer älter. Eine Entwicklung, die zu steigenden Gesundheitskosten führt. Denn ältere und hochaltrige Menschen landen häufiger im Spital, müssen öfter zum Arzt und benötigen mehr Medikamente. Dies bedeutet mehr Arbeit für die Spitex und die Pflegeheime.
Dementsprechend steigen die Ausgaben hierzulande weiter – bis 2026 auf über 106 Milliarden Franken. Das zeigen neue Berechnungen der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich.
Als Grund für diese Entwicklung geben die Experten eindeutig den wachsenden Anspruch für Gesundheitsleistungen in der Schweiz an.
Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigen gar: Kein anderes europäisches Land gibt so viel für die Gesundheit aus wie die Schweiz. Dabei spielen auch die besonders hohen Preise und Löhne hierzulande eine Rolle.
Selbst wenn man die Kosten im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrachtet, liegt die Schweiz auf Platz drei. Wir haben 2022 fast 12 Prozent für die Gesundheit ausgegeben.
Kosten steigen vergleichsweise langsam
Auf den ersten Blick scheinen die Kosten im Schweizer Gesundheitswesen zwischen 2015 und 2022 zumindest langsam gestiegen zu sein. Eigentlich eine gute Nachricht.
Doch dabei wird der prozentuale Anstieg beachtet – von 1,4 auf 2,2 Prozent. Und der trügt ein wenig: In absoluten Zahlen sind die Beträge immer noch hoch.
Ausserdem sind in dem Zeitraum viele junge Arbeitskräfte zugewandert. Sie benötigen – und beanspruchen – weniger Gesundheitsleistungen. Das dämpft hingegen einen Effekt auf das Kostenwachstum pro Kopf.
Das wird sich im Verlauf der nächsten Jahre aber ändern. So prognostiziert die KOF, dass dann auch die prozentualen Kosten stark ansteigen werden. Für Prämienzahler und Kantone, die gemeinsam den grössten Teil der Gesundheitskosten tragen, ist dies eher schlecht.