Das sind die Folgen der ausgetrockneten Flüsse
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Flüsse führen derzeit sehr wenig Wasser.
- Unter anderem die Emme ist stellenweise ausgetrocknet.
- Darunter leidet das Ökosystem – insbesondere die Fische.
In Europa herrscht aktuell vielerorts Trockenheit. Auch in der Schweiz wird das Wasser aufgrund der wenigen Niederschläge knapp. Die Wasserstände von Flüssen und Seen sind tief. Das hat grosse Auswirkungen auf die Umwelt.
Ein Beispiel dafür ist die Emme. Der Fluss ist über mehrere hundert Meter ausgetrocknet. Bilder vom Fischereiverein an der Emme Burgdorf zeigen, wie sehr die Trockenheit den Fluss im Griff hat.
Hydrologe Massimiliano Zappa von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL sagt auf Anfrage von Nau.ch: «Die Emme ist ein Fluss mit viel Schotter.» Entsprechend komme es auch in normalen Jahren vor, dass der Fluss unter der Oberfläche versinkt.
In diesem Jahr sei die Trockenheit aber besonders ausgeprägt, so Zappa: «Die Emme hat derzeit sehr wenig Wasser.» Grund dafür seien einerseits die fehlenden Niederschläge, andererseits aber auch die Wasserentnahme aus dem Fluss.
24 Grad als Grenze für Fische
Das Austrocknen von Gewässern bringt Probleme fürs Ökosystem mit sich. Im Falle der Emme leiden insbesondere die Fische unter den aktuellen Bedingungen.
Ihnen machen die hohen Wassertemperaturen zu schaffen, sagt Zappa. «Der Kreislauf der Fische bekommt ab 24 Grad Probleme.» Liegen die Temperaturen über diesem Wert, verenden die Tiere.
Aber auch die Trockenheit an sich ist ein Problem. Dies, da Teile des Flusses unterhalb der Oberfläche fliessen und der Platz für die Fische abnimmt. Zappa erklärt: «Der Lebensraum ist nicht mehr genügend vernetzt, die Fische sind in kleineren Becken gefangen.» Zum Problem wird dann wiederum die Temperatur, denn diese Becken erwärmen sich schneller als der gesamte Fluss.
Auch die Abteilung Gewässer und Boden vom Kanton Luzern sagt gegenüber Nau.ch, dass die Trockenheit vor allem für die Fische gefährlich ist: «Wenig Wasser und dazu noch warmes Wasser bedeutet für Fische generell Stress.» Wenn möglich, werden die Tiere deshalb jeweils in ein nahes kälteres Gewässer umgesiedelt.