Wasser

Auch in der Schweiz müssen wir bald Wasser sparen

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

In der Schweiz wird es immer heisser und trockener. Ein Experte warnt nun: Es braucht auch hierzulande künftig einen sparsameren Umgang mit Wasser.

Le Landeron
In den letzten sechs Jahren ist Leitungswasser in Restaurants deutlich teurer geworden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hitze und Trockenheit prägen aktuell das Wetter in Europa.
  • Das Thema Wassersparen wird immer wichtiger.
  • Die Schweiz könnte sich dabei an Spanien oder Italien orientieren, sagt ein Hydrologe.

Europa wird aktuell von einer regelrechten Hitzewelle überrollt – in bestimmten Regionen gibt es Temperaturen von weit über 40 Grad. In der Schweiz sind es am Wochenende voraussichtlich ebenfalls bis zu 37 Grad.

An vielen Orten herrscht Trockenheit. In Italien soll beispielsweise über Nacht teilweise das Trinkwasser abgestellt werden, um Wasser zu sparen. Hydrologe Massimiliano Zappa warnt nun: Auch in der Schweiz wird man in Zukunft Wasser sparen müssen.

Massimiliano Zappa
Hydrologe Massimiliano Zappa. - YouTube/BAFU OFEV UFAM FOEN

Gegenüber «SRF» erklärt der Fachmann von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft: «Bei den grossen Gewässern gibt es überall ein Defizit.»

Das heisst: Seen und Flüsse haben schlicht zu wenig Wasser. Grund dafür ist laut Zappa vor allem der trockene Winter. Weil es dann sehr wenige Niederschläge gegeben hat, kommt von der Schneeschmelze in diesem Jahr nicht allzu viel.

Hydrologe: «Wassersparen ist kein Volkssport in der Schweiz»

Immerhin befindet sich aber der Grundwasserspiegel im normalen Bereich. Insbesondere der letzte Sommer, der relativ nass war, hat dafür gesorgt. Dennoch würde der Hydrologe nicht von einer «guten» Situation sprechen.

Die logische Folge des Wassermangels: Schweizer müssen ihren Verbrauch in Zukunft drosseln, auch wenn dies bisher ein eher schwieriges Thema ist. Zappa sagt zu «SRF»: «Nein, Wassersparen ist kein Volkssport in der Schweiz.»

Vorbild für ein Umdenken könnten laut dem Hydrologen die südeuropäischen Staaten sein: «Die Menschen in Spanien oder Süditalien zum Beispiel können mit wenig Wasser umgehen. Dies, weil sie auch dazu erzogen wurden, mit weniger Wasser ihren täglichen Bedarf zu erfüllen.»

Wie «SRF» berichtet, haben die Behörden in bestimmten Landesteilen bereits reagiert. So müssen Gärtnereien und Landwirtschaftsbetriebe auf Wasser aus gewissen Gewässern verzichten. Im Tessin läuft seit mehreren Wochen eine Plakatkampagne, um die Bevölkerung zum Wassersparen anzuregen.

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Kommentare

User #3818 (nicht angemeldet)

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User #3818 (nicht angemeldet)

Den Strom der Stauseen verkauft man lieber gewinnbringend ins Ausland und bittet die Schweizer dann auch noch mehr dafür zu bezahlen, da er ja angeblich knapp sei. Komisch dass dann exakt die jammernden Energielieferanten nie da gewesene Gewinnmargen von 600 Milliarden absahnen. Von wegen Glaubwürdighkeit von Politikern, Behörden und Grosskonzernen. FTA!

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