Datenverlust: Landiswil BE muss Gemeindeversammlung verschieben
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer EDV-Umstellung kam es in Landiswil BE zu einem «bedauerlichen Zwischenfall».
- Daten mehrerer Monaten, darunter die Buchhaltung 2020, gingen dabei verloren.
- Deshalb wurde die Gemeindeversammlung auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die Berner Gemeinde Landiswil muss ihre für 26. Mai geplante Gemeindeversammlung auf unbestimmte Zeit verschieben. Grund ist ein Verlust von Daten mehrerer Monate. Weg ist unter anderem die Buchhaltung samt der Jahresrechnung 2020.
Nach der Umstellung der EDV der Gemeinde auf die Cloud eines externen Anbieters sei es am 22. März zu einem «bedauerlichen Zwischenfall» gekommen, heisst es auf der Webseite der Gemeinde Landiswil. Den Datenverlust publik machte das Internetportal Bern-Ost. Am Samstag berichtete auch die «Berner Zeitung» darüber.
Cloud-Anbieter steht für den Schaden gerade
Verloren sind alle Daten, die vom Dezember 2020 bis Ende März neu generiert worden waren. Die Firma stehe voll für den Schaden ein und man habe mit der Aufbereitung der verlorenen Daten begonnen. Dies schreibt die Gemeinde. Die Jahresrechnung neu aufzubereiten, sei aber bis zur Gemeindeversammlung nicht möglich.
Diese muss deshalb auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Der Gemeinderat werde nächsten Mittwoch das weitere Vorgehen und den Zeitplan bestimmen.
Landiswil wird der Firma treu bleiben
Von einem «Super-GAU» sprach Gemeindepräsident Samuel Wittwer (parteilos) gegenüber dem Onlineportal Bern-Ost. Er sei «zuerst fuchsteufelswild» gewesen. Weil die Firma aber die Verantwortung voll und ganz übernehme, werde man ihr treu bleiben. Entschädigt werden demnach auch die Überstunden der Gemeindeangestellten.
Die Panne passierte laut dem Online-Bericht bei einem Update. Demnach wurde vergessen, eine zusätzliche Sicherung zu aktivieren. Mit dieser wären alle Daten gleichzeitig als Backup an einem zweiten Ort gespeichert worden. Ein Verzeichnis der verlorenen Daten gibt es nicht.
Buchhaltung muss nun neu erfasst werden
«Zum Glück» drucke man in der Gemeinde nach wie vor viele Dokumente ab und lege sie ab. Dies erklärte der Gemeindepräsident der «Berner Zeitung». Gewisse Akten können deshalb wieder eingescannt werden. Andere Daten - wie die Buchhaltung - müssen neu erfasst werden.
Nicht betroffen sind Steuerdaten, die beim Kanton gespeichert werden. Auch wird der Sozialdienst von Konolfingen aus geführt. Die Gemeinde Landiswil im Emmental zählt rund 600 Einwohnerinnen und Einwohner.