Steuern

Dem Kanton Zürich laufen Hunderte Firmen davon

Simon Binz
Simon Binz

Zürich,

Die Zahl der Firmen ist im Kanton Zürich im letzten Jahr um 347 gesunken. Der Grund könnten die Steuern sein.

Stadtrat
Blick auf die Stadt Zürich. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Im letzten Jahr haben unter dem Strich fast 350 Unternehmen den Kanton Zürich verlassen.
  • Die Denkfabrik «Avenir Suisse» sieht bei den hohen Gewinnsteuern einer der Gründe.

Insgesamt sind in Zürich über 120'000 Unternehmen registriert – doch diese Zahl nimmt ab. Im vergangenen Jahr haben rund 1500 Unternehmen den bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz verlassen – und nur rund 1150 sind neu zugezogen.

Das heisst: Zürich hat unter dem Strich rund 350 Firmen verloren. Das ergibt sich gemäss einer Auswertung des Informationsdienstleister «Crif». Dieser hat das Schweizer Handelsregister analysiert – darüber berichtet unter anderem die «NZZ».

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Doch warum der Wegzug und wo sind die Firmen hin? Die meisten Zürcher Unternehmen (350) sind demnach in den steuergünstigen Kanton Zug gezogen. Hohe Steuern sieht die wirtschaftsnahe Denkfabrik «Avenir Suisse» schliesslich auch als einer der Gründe für den Wegzug.

Gegenüber der «NZZ» erwähnt Senior Researcher Mario Bonato die Tatsache, dass Zürich die zweithöchsten Gewinnsteuern der Schweiz verlange und bezeichnet dies, als «für einen Wirtschaftskanton jedenfalls nicht akzeptabel».

Steuern alleine dürften nicht der Grund sein

Die Auswertung von «Crif» hat die Gründe für den Umzug der Firmen zwar nicht erfasst, die Steuern alleine dürften aber längst nicht die einzige Erklärung sein. Im letzten Jahr haben nämlich 210 Betriebe ihren Sitz von Zürich in den Aargau verlegt und dort liegt die Gewinnsteuer bei 17,42 Prozent.

Auch diese Zahl liegt über dem Schweizer Durchschnitt von 14,86 Prozent – Zürich liegt mit 19,65 Prozent ausserdem nicht weit dahinter. Zudem erhebt auch der Kanton Wallis, wo die Anzahl der Firmen unter dem Strich mit 120 am stärksten gewachsen ist, mit 17.12 Prozent hohe Gewinnsteuern.

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Der Schweizer Ableger des US-Motorradherstellers Harley-Davidson hat den Kanton Zürich im vergangenen Jahr verlassen und ist nach Zug gezogen. - Keystone

Neben bekannten Firmen wie dem Schweizer Ableger von Harley-Davidson oder Tochterbetrieben der Pharmamultis Novartis oder Syngenta sind es zudem vor allem kleine Firmen (Einzelunternehmen), die aus Zürich weggezogen sind – und für diese dürften die Gewinnsteuern keine Rolle spielen. Die «NZZ» erwähnt etwa Maler- und Gipserbetriebe, Nagelstudios oder Hundesalons.

Interessant ist, dass kein anderer Schweizer Kanton so viele Firmen wie Zürich verloren hat. Bern (-83), Luzern (-50) und Appenzell Innerrhoden (-39) folgen mit grossem Abstand hinter dem bevölkerungsreichsten Kanton. Es ist anzumerken, dass die veröffentlichten Zahlen nur Bewegungen in der Schweiz enthalten. Internationale Zu- oder Wegzüge wurden nicht gezählt.

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