Zug senkt temporär die Steuern zur Bewältigung der Coronakrise
Das Zuger Stimmvolk spricht sich für eine Senkung des Steuerfusses während drei Jahren aus. Die Verlängerung der Öffnungszeiten hat hingegen keine Chance.
Das Wichtigste in Kürze
- 66,4 Prozent des Zuger Stimmvolks sagen Ja zur Senkung des Steuerfusses.
- Die neue Regelung soll für die nächsten Jahre gelten.
- Der Steuerfuss wird von 82 auf 80 Prozent gesenkt.
Zur Bewältigung der Coronakrise senkt der Kanton Zug während der nächsten drei Jahre den Steuerfuss. Das Stimmvolk hat am Sonntag der Senkung mit einem Ja-Stimmenanteil von 66,4 Prozent zugestimmt. Chancenlos blieb dagegen die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten.
29'936 Stimmberechtigte sagten Ja zur Steuersenkung. 15'126 Personen lehnten sie ab. Die Stimmbeteiligung lag bei 59,7 Prozent.
Konkret wird der Steuerfusses während der nächsten drei Jahre von 82 auf 80 Prozent festgelegt. Das Zuger Kantonsparlament hatte Ende August 2020 die Senkung auf Antrag der Regierung als Massnahme gegen die Coronakrise beschlossen.
Stimmvolk gegen Initiative «+1»
Bekämpft worden war dieser Entscheid von der Alternative - die Grünen (ALG), der SP und der CSP, vom Gewerkschaftsbund, von der Jungen Alternative und der Juso. Sie ergriffen das Referendum und kritisieren, dass der Mittelstand von einer Steuersenkung kaum profitieren werde. Es handle sich um eine «Mogelpackung», um einen als Corona-Massnahme getarnten Steuerdeal.
Die Regierung hielt mit höheren Prämienverbilligungen dagegen, um die Massnahme sozial abzufedern. Gut einen Monat vor dem Urnengang präsentierte zudem Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP) den provisorischen Rechnungsabschluss für 2020. Dieser dürfte so gut ausfallen wie noch nie in der Kantonsgeschichte.
Weiter sprach sich das Zuger Stimmvolk dagegen aus, dass die Läden abends künftig eine Stunde länger offen bleiben dürfen. Es lehnte die Initiative «+1» bürgerlicher Jungparteien 29'876 zu 15'918 Stimmen ab. Bereits im Kantonsparlament war der Vorschlag chancenlos gewesen.