Demo gegen rechts in AfD-Weidels Wohnort Einsiedeln SZ
In Einsiedeln SZ wollen Linke heute Samstag gegen AfD-Chefin Alice Weidel demonstrieren. Die Organisation «Mass-Voll» hat zur Gegendemonstration aufgerufen.
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Das Wichtigste in Kürze
- In Einsiedeln SZ findet am Samstagnachmittag eine Demonstration gegen Alice Weidel statt.
- «Mass-Voll» hat zu einer unbewilligten Gegendemonstration aufgerufen.
- Einsiedeln ist der Zweitwohnsitz der AfD-Kanzlerkandidatin Weidel.
In Einsiedeln im Kanton Schwyz führt am Samstagnachmittag ein Bündnis «Demo gegen Rechts» eine Kundgebung durch. Diese richtet sich gegen die deutsche Politikerin Alice Weidel.
Der Demonstrationszug wird auf einer definierten Route durch das Dorf marschieren. Auf dem Paracelsus-Platz werden sie anschliessend ihre Meinung kundtun.
Die Demonstration ist bewilligt, nicht aber eine Gegendemonstration, zu der die Organisation «Mass-Voll» rund um Nicolas Rimoldi aufgerufen hat.
Demonstriert wird in Einsiedeln, weil Weidel nebst ihrem Hauptwohnsitz in Deutschland dort lebt.
Demonstranten werden durch die Polizei getrennt
Mehrere Hundert Personen sind dem Aufruf zur «Demo gegen rechts» laut «Bote der Urschweiz» gefolgt und nach Einsiedeln gereist.
Die Alternative für Deutschland (AfD) wird vom deutschen Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextrem eingestuft. «Weidel raus» hiess es auf Plakaten. Die Demonstrierenden riefen auf dem Dorfplatz «Nazis raus» und wurden dafür von mehreren Dutzend Zuschauern ausgebuht.
Auch Exponenten von «Mass-Voll» sind vor Ort. Die Organisation hatte im Vorfeld zu einer unbewilligten Gegendemonstration aufgerufen.
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Ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen konnte verhindert werden. Die Polizei hat laut «Bote der Urschweiz» eine Wegweisung gegen Nicolas Rimoldi und «Mass-Voll» ausgesprochen.
Um 16 Uhr ist der Spuk in Einsiedeln bereits wieder vorbei. Die meisten Demonstrierenden und Gegendemonstrierenden sind abgezogen.
Es kam vor Ort laut der Kantonspolizei Schwyz zu «Provokationen und Handgreiflichkeiten». Grössere Zwischenfällen blieben jedoch aus.
Allerdings habe man eine Grosse Anzahl Personenkontrollen durchgeführt und auch Wegweisungen ausgestellt. Fünf Personen seien in Gewahrsam genommen worden, so die Kantonspolizei.
Kantonspolizei Schwyz rät von Reise nach Einsiedeln ab
Laut einer Medienmitteilung der Kantonspolizei Schwyz rechnet man rund um Einsiedeln mit Verkehrsbehinderungen.
Es wird davon abgeraten, nach Einsiedeln zu reisen, heisst es weiter. Die Polizei sei mit einem «entsprechenden Dispositiv» vor Ort.
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«Zwei gleichzeitige Demonstrationen im Dorfkern Einsiedeln stellen ein zu grosses Sicherheitsrisiko dar», liess die Kapo Schwyz verlauten. Bei den Sicherheitskräften herrscht für den Samstag Alarmstufe Rot.
Rimoldi vor Ort – JUSO rät von Teilnahme ab
Seit 11 Uhr morgens ist zudem die Webcam in Einsiedeln nicht mehr verfügbar. Ob dies in Zusammenhang mit den anstehenden Demonstrationen steht, kann nur vermutet werden.
«Mass-Voll» hat in den sozialen Medien mitgeteilt, dass sich Nicolas Rimoldi bereits in Einsiedeln befinde. Er habe es trotz Polizeipräsenz ins Dorf geschafft, schreibt die Organisation auf X.
Die JUSO Kanton Schwyz rät indes von einer Teilnahme an der Demo ab. Sie schreibt im Netz, sie sei nicht an der Organisation beteiligt. Sie habe Sicherheitsbedenken, zu viele Details seien unklar.