Anlässlich des Frauenstreiktags wurden an vielen Orten in der Schweiz Protestaktionen durchgeführt. In Luzern konnte eine Vereinbarung erreicht werden.
Unia
Die Gewerkschaft Unia unterstützt den Streik von Arbeitnehmerinnen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Das Wichtigste in Kürze

  • In der ganzen Schweiz fanden Protestaktionen anlässlich des Frauenstreiks statt.
  • In Luzern wurde ein erfolgreicher Streik von Reinigungskräften vollbracht.
  • Der Betrieb willigte nach dem Blockadestreik ein, den Forderungen der Frauen nachzukommen.
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Seit dem frühen Mittwochmorgen haben in Betrieben der ganzen Schweiz Protestaktionen anlässlich des Frauenstreiks stattgefunden. Unter anderem fand in Luzern ein erfolgreicher Streik von Reinigungskräften statt, wie die Unia am Mittwoch mitteilte.

25 Frauen haben gemäss der Unia zu Arbeitsbeginn zusammen mit den Angestellten der SOS-Reinigung in Luzern den Betrieb blockiert. Sie streikten gegen unbezahlte Wegzeiten sowie verspätete Lohnzahlungen und wehrten sich gegen Mobbing und Diskriminierung, wie es weiter hiess.

FRAUENSTREIK
Die Kinderwagen-, Rollstuhl-, Rollator- Demo im Rahmen des Frauenstreiks auf dem Theaterplatz in Basel, am Dienstag, 14. Juni 2023. Mit dieser Care-Demo soll auf Forderungen von Menschen in der systemrelevanten Sorgearbeit hingewiesen werden. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) - Keystone

Der Betrieb willigte nach dem Blockadestreik ein, den Forderungen der Streikenden nachzukommen – und unterzeichnete eine Vereinbarung mit der Unia, wie die Gewerkschaft weiter mitteilte.

In Zürich zogen die Reinigerinnen, welche grosse Luxushotels putzen, von Hotel zu Hotel und protestierten gegen die tiefen Löhne und den Druck und Stress, denen sie bei der Arbeit aushalten müssen, wie die Unia weiter mitteilte.

Frauen verdienen in der Uhrenindustrie deutlich weniger als Männer

Auch Verkäuferinnen führten an verschiedenen Orten Protestaktionen durch, insbesondere in den Einkaufsstrassen von Lausanne oder Genf. Damit würden sie sich gegen die tiefen Löhne im Detailhandel, die unfreiwillige Teilzeitarbeit und schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf wehren, wie es weiter hiess.

Im Kanton Waadt mobilisierten sich die Pharmaassistentinnen und einige – wie in Lausanne und Lutry – verliessen auch ihren Arbeitsplatz, um auf ihre tiefen Löhne und unfairen Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Auch Menschen aus dem Pflegebereich beteiligten sich zahlreich an den Protesten.

Arbeiterinnen der Uhrenindustrie forderten zudem gleichen Lohn für gleiche Arbeit sowie einen besseren Schutz gegen sexualisierte Gewalt. Noch verdienen Frauen in der Uhrenindustrie deutlich weniger als die Männer, wie die Unia mitteilte. An verschiedenen Versammlungen in der Westschweiz – unter anderem in Delsberg JU oder in Neuenburg NE – protestierten Uhrenarbeiterinnen verschiedener Unternehmen.

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