Dieb lässt Buurelade-Trinkgeldkässeli mitgehen
Ein Dieb klaut in einem Bauernladen ein Trinkgeldkässeli mit 200 Franken. Die Überwachungskamera filmt aber alles – inklusive Autokennzeichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Buurelade Biberist SO wurde das Trinkgeldkässeli geklaut.
- Der Betreiber stellt Bilder der Überwachungskamera online und fordert die Rückgabe.
- Auf Facebook wird der Bauer für dieses Vorgehen auch kritisiert.
Da hat sich ein Dieb den falschen Bauernladen ausgesucht: In Biberist SO klaute der Mann das Trinkgeld-Kässeli. Doch im Geschäft gab es eine Überwachungskamera. Der Besitzer stellt jetzt ein Ultimatum.
Der Hofladen sei normalerweise bedient, sagt Betreiber Christoph Begert der «Solothurner Zeitung». Am Montag aber sei das Geschäft am Mittag kurz unbeaufsichtigt gewesen. Dann kam der Mann rein, schaute sich um, nahm das Kässeli mit rund 200 Franken und verschwand.
Es sei das erste Mal seit der Eröffnung des Ladens vor zehn Jahren, dass etwas geklaut wurde. Die Kamera hatte Begert installiert, weil die angebotenen Waren einen hohen Wert haben.
Begert wollte eigentlich bei der Polizei in Solothurn Anzeige erstatten. Diese verwies ihn auf den Posten in Bieberist, der aber geschlossen war. Der Bauer entschied sich deswegen vorerst für einen anderen Weg: Er postete die Bilder der Überwachungskamera auf Facebook.
Dazu schreibt er, der Dieb habe 48 Stunden Zeit, um die Kasse zurückzubringen, ansonsten gebe es die Anzeige. Das Autokennzeichen und dadurch die Identität seien bekannt.
Der Post erhält viel Aufmerksamkeit, wurde fast 1500-mal geteilt. Dadurch hat ihn auch ein Bauer aus Horriwil SO gesehen. Dieser meldete sich bei Begert und sagte, er habe den Mann erkannt. Auch bei ihm habe er mehrmals Ware und Geld gestohlen.
Kritik auch für Laden-Betreiber
Unter den Fotos der Überwachungskamera gibt es mittlerweile über 150 Kommentare. Der Dieb wird als «Souhund» und «Halungg» bezeichnet. Viele Facebook-Nutzer raten dem Betreiber eine Anzeige zu erstatten, auch wenn das Geld zurückkomme.
Andere User kritisieren Begert: Man sollte es der Polizei melden, da man in einem Rechtsstaat lebe. Ein Online-Pranger sei «mittelalterlich», bei einigen der Kommentare werde einem übel.