Diese Bierschilder sind in Stadt Zürich bald verboten
Die Stadt Zürich verbietet Lokalen das Anbringen von Bierschildern an ihrer Fassade. Der Gastroverband findet das Verbot unnötig.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich dürfen keine neuen Bierschilder an Restaurant-Fassaden angebracht werden.
- Der Stadtrat begründet die Massnahme mit dem Jugendschutz und der Suchtmittelprävention.
Der Zürcher Stadtrat hat die Vorschriften für Werbung auf öffentlichem Grund angepasst. Somit ist ab kommendem Juli keine Bierwerbung an Fassaden von Restaurants oder Bars mehr erlaubt. Die bisherigen dürfen bleiben, das Verbot greift nur bei neuen Gesuchen.
Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, begründet der Stadtrat die Massnahme mit dem Jugendschutz und der Suchtmittelprävention. Das Anzeigen der Biermarke hat offenbar auch an Bedeutung verloren – es gehen demnach nur noch vereinzelt neue Gesuche ein.
Der Gastroverband der Stadt Zürich bestätigt dies. Präsident Nicolas Kern erklärt, dass diese Art von Werbung für die meisten Betriebe in der Stadt keine Rolle mehr spiele. «Das ist eine Folge der Liberalisierung des Gastgewerbes Ende der 1990er-Jahre.»
Bis dahin habe sich fast jedes Lokal vertraglich an eine der grossen Brauereien gebunden. Die Restaurants hätten nur Biere dieser Brauerei ausgeschenkt und als Gegenleistung Geld oder einen neuen Ausschanktresen erhalten.
Gastroverband gegen Verbot
Während es in ländlichen Gebieten auch heute teilweise noch so laufe, gebe es in der Stadt kaum mehr solche Exklusiverträge. Kern: «Fast alle bieten verschiedenste Biersorten. Dadurch erübrigen sich Reklameschilder für eine einzige Marke.»
Der Gastroverband der Stadt Zürich hält das Verbot aber trotzdem für unnötig. «Ich glaube nicht, dass die paar Biermarkensignete an Restaurants Jugendliche zum Trinken verlocken. Dazu tragen die vielen 24-Stunden-Shops sicher deutlich mehr bei», sagt Kern.
Neue Einschränkungen unterstütze der Verband nur, wenn sie die Sicherheit steigern würden. In diesem Fall sei das nicht gegeben.