Diskriminierung Gehörloser und Hörbehinderter nimmt zu

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Bern,

Diskriminierung gehörloser und schwerhöriger Menschen nimmt 2024 in der Schweiz zu.

Diskriminierung
2024 nahm die Diskriminierung gehörloser und schwerhöriger Menschen in der Schweiz zu, mit 143 gemeldeten Fällen. (Symbolbild) - Keystone

In der Schweiz hat die Diskriminierung gehörloser und schwerhöriger Menschen 2024 zugenommen. Der Schweizerische Gehörlosenbund registrierte 143 Fälle nach 132 im Vorjahr. Trotz gesetzlicher Vorgaben und der UN-Behindertenrechtskonvention würden schlecht Hörenden grundlegende Rechte verweigert.

Diagramm Diskriminierungsfall
Die Diskriminierung gehörloser und schwerhöriger Menschen in der Schweiz stieg 2024 auf 143 Fälle. - Schweizerischer Gehörlosenbund

Das geschieht in der Arbeitswelt, bei Bildung, Gesundheit und der sozialen Teilhabe, wie der Gehörlosenbund am Dienstag schrieb. Der Diskriminierungsbericht basiert auf den Meldungen beim Rechtsdienst des Verbands. Zurückzuführen sind die Benachteiligungen demnach nicht auf die Behinderung selbst, sondern auf das strukturelle Versagen von Behörden, Institutionen und Arbeitgebern.

Inklusion bleibt leere Worthülse

Inklusion auf dem Arbeitsmarkt sei nach wie vor eine leere Worthülse, hiess es weiter. So wurde in einem Fall eine Frau zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Als sie um eine Verschiebung auf einen Termin mit einem Gebärdendolmetscher bat, erhielt sie eine Absage. Die Begründung – «der Aufwand sei zu gross».

Ignoranz und Vorurteile würden vielen Hörbehinderten den Zugang zu Arbeit verbauen. Im Bildungssektor würden Behörden die Teilnahme an Weiterbildungen verhindern. Etwa, indem die Invalidenversicherung Kosten nicht übernimmt, teilte der Gehörlosenbund weiter mit.

Alarmierende Zustände im Gesundheitswesen

Als alarmierend bezeichnete die Organisation die Lage im Gesundheitswesen. Immer wieder weigerten sich Spitäler, die Kosten für Gebärdendolmetscherinnen und -dolmetscher zu übernehmen. «Eine Zumutung» sei zudem oft der Kontakt zu Behörden. Eine regionale Arbeitsvermittlung verweigerte einem Betroffenen die Anmeldung, weil dieser keinen Dolmetscher mitgebracht hatte.

Aufgrund dieser Diskriminierungen verlangt der Gehörlosenbund eine flächendeckende Finanzierung für Gebärdendolmetscher. Ebenso eine klare Regelung für die Übernahme behinderungsbedingter Kosten sowie eine verpflichtende Sensibilisierung von Arbeitgebern, Behörden und Gesundheitsinstitutionen.

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Kommentare

User #3471 (nicht angemeldet)

Leider sind es nicht nur die Gehörlosen!

User #8946 (nicht angemeldet)

NAU schäm dich zensur.....

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