Domino's Pizza wird die Schweiz nicht «über Nacht verlassen»
Trotz des angekündigten Rückzugs aus der Schweiz bleiben die Lokale von Domino's Pizza geöffnet. Das Geschäft soll mit einem neuen Besitzer fortgeführt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Oktober wurde der Rückzug Pizzalieferkette Domino's Pizza aus der Schweiz angekündigt.
- Die Lokale bleiben vorerst aber geöffnet.
- Das Geschäft in der Schweiz soll mit einem neuen Franchisenehmer fortgeführt werden.
Trotz des Mitte Oktober angekündigten Rückzugs aus dem Schweizer Markt bleiben die Lokale der Pizzalieferkette Domino's geöffnet. Der Chef des Schweizer Domino's-Ablegers glaubt daran, dass die Expansion der Fastfood-Kette nach dem Verkauf fortgesetzt wird.
«Wir verlassen die Schweiz nicht über Nacht», sagte Bart de Vreese, Geschäftsführer des Schweizer Domino's-Ablegers, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
Aktivität in Grossbritannien und Irland
Selbstverständlich ist das nicht: Nach einer Pressekonferenz der Domino's-Pizza-Gruppe im Oktober war die Verblüffung und Verwirrung nämlich gross. Die dort vorgestellte Strategie sieht nämlich vor, dass das Unternehmen seine Aktivitäten ausschliesslich auf Grossbritannien und Irland konzentriert.
Die internationalen Aktivitäten des an der Londoner Börse kotierten Unternehmens, und damit auch das Geschäft mit den Pizza-Lieferservices in der Schweiz, wurden dagegen zum Verkauf gestellt. «Nicht Domino's Pizza Schweiz verschwindet, sondern die Domino's-Pizza-Gruppe zieht sich aus dem Land zurück», stellt de Vreese klar. Das Geschäft in der Schweiz soll mit einem neuen Franchisenehmer fortgeführt werden.
De Vreese hat den Chefposten im November 2018 angetreten. Nach seiner Ankunft wurde ihm die Aufgabe übertragen, den noch viel versprechenden Schweizer Markt zu erschliessen. Sein Ziel, in der Schweiz auf 50 Filialen zu kommen, sei weiterhin realistisch, sagt der Belgier. Allerdings liege dies dann in der Verantwortung eines neuen Besitzers. Derzeit beschäftigt die Kette in der Schweiz in 21 Filialen 420 Mitarbeiter, davon viele Teilzeitmitarbeitende.
Potenzielle Käufer vorhanden
Für das Schweizer Geschäft gebe es bereits potenzielle Käufer, allerdings seien bislang erst erste Kontakte geknüpft worden. Bis die Schweizer Domino's-Filialen einen neuen Besitzer haben, werde noch einige Zeit verstreichen, sagte de Vreese. Angaben zu einem möglichen Verkaufspreis machte er keine.
Von einer bevorstehenden Phase der Unsicherheit will de Vreese indes nichts wissen. Das Schweizer Geschäft sieht er nämlich nicht in Gefahr, im Gegenteil. Dieses Jahr seien in der Schweiz 3 Millionen Pfund respektive rund 3,9 Millionen Franken investiert worden, insbesondere in die Renovierung des Restaurants am Basler Spalenring sowie in den Ersatz von 120 Elektrorollern.