E-Zigaretten: So merken Eltern, dass ihre Teenies süchtig sind
Immer mehr Teenager konsumieren E-Zigaretten oder Snus. Die Nikotinprodukte machen schnell süchtig – so sprechen Eltern richtig mit ihren Kindern darüber.
Das Wichtigste in Kürze
- Einweg-E-Zigaretten liegen bei Jugendlichen in der Schweiz im Trend.
- Auch Snus ist inzwischen bei den Jungen angekommen.
- Beides macht schnell süchtig – Eltern sollten ihre Kinder informieren, so Suchtexperten.
Wenn das Kind raucht, merken das Eltern in der Regel – der Geruch verrät es schnell. Herkömmliche Zigaretten sind bei Jungen aber heute nicht mehr besonders beliebt.
Stattdessen liegen E-Zigaretten und Snus im Trend. Beides Nikotinprodukte, beide bergen Gesundheitsrisiken und machen süchtig.
Und: Sie lassen sich besser verstecken als stinknormale Zigis. Wie merken Eltern also, dass ihre Kinder süchtig nach E-Zigaretten oder Snus sind?
Sozialer Rückzug als Sucht-Hinweis
«Gerade bei Snus ist das natürlich sehr schwierig. Da hilft nur das Gespräch mit Insistieren, dass man es wirklich wissen will.» Das sagt Markus Meury von der Suchtpräventionsorganisation Sucht Schweiz zu Nau.ch.
Eltern sollten sich auf das Verhalten ihrer Kinder achten, ergänzt Claudia Künzli von der Lungenliga. Wenn sich etwas verändert, «ist es wichtig, mit dem Kind im Dialog zu bleiben. Eine solche Verhaltensänderung kann zum Beispiel ein sozialer Rückzug sein».
Das Thema sollte aber immer angesprochen werden. Meury erklärt: «Die Verbreitung ist heute so gross, dass das Kind so oder so damit konfrontiert wird.» Aufklärung sei deshalb wichtig.
Auch wichtig: «Dem Kind diesbezüglich, wenn möglich, Vorbild zu sein», sagt Künzli. «Dies bedeutet auch, zu den eigenen Schwächen zu stehen.» Wenn Eltern selber rauchen, sollten sie dem Kind die Gründe dafür erklären und sagen, wie es ihnen schadet. Gleichzeitig sollten sie mit den Jugendlichen Abmachungen treffen.
E-Zigaretten machen gleich süchtig wie Heroin
Erwischt man einen Teenager beim Snusen oder Rauchen, sollte man nicht mit Vorwürfen reagieren, sondern das Problem aufzeigen, so Meury.
Er zählt auf: «Gesundheitliche Folgen, die Kosten und das Risiko, mit der Zeit auf noch schädlichere Zigaretten umzusteigen.» Hier seien vor allem Jugendliche gefährdet.
«Zumeist verharmlosen die Jugendlichen ihren Konsum und betrachten sich nicht als abhängig», sagt Künzli. «Aus der anfänglichen Neugier kann sich jedoch oft schleichend und in wenigen Wochen eine Abhängigkeit entwickeln.»
Teenager hätten zudem oft die Vorstellung, dass die Mehrheit der Bevölkerung raucht. «Dies ist jedoch nicht der Fall, die Norm ist das Nichtrauchen», so die Expertin.
Und was, wenn alles Reden nicht hilft? «Ist ein Kind bereits süchtig, dann hilft in vielen Fällen nur professionelle Beratung», sagt Meury. «Denn Nikotin, vor allem in Form von Nikotinsalzen wie bei den Puff Bars, ist so stark suchtgenerierend wie Heroin.»