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Eltern nerven sich über H&M-Grusel-Kleider für Kids

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Region Baar,

Die Netflix-Serie «Stranger Things» ist ab 16 Jahren freigegeben. Und dennoch prangen Motive der Sendung auf T-Shirts für Siebenjährige – das stört Eltern.

Stranger Things
Die Hauptdarsteller der Netflix-Serie «Stranger Things» auf einem Kinder-T-Shirt in einer H&M-Filiale. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Netflix-Serie «Stranger Things» enthält immer wieder Horror-Szenen – sie ist ab 16.
  • Dennoch produzieren H&M, C&A und andere Anbieter «Stranger Things»-Shirts für Kinder.
  • Eltern nervt das – und ein Psychologe spricht von einer «erziehungstechnischen Challenge».

Eine unsichtbare Kraft lässt eine Teenagerin in die Höhe schweben, von ihren Augen ist nur das Weisse zu sehen. Plötzlich wird ihr Körper an die Decke geknallt. Ihre Arme und Beine werden wie von innen gebrochen, stehen unnatürlich ab. Aus ihren Augen tropft Blut.

Würden Sie diese Szene ihrem Kind zeigen? Wahrscheinlich nicht – vor allem nicht, wenn es erst sieben Jahre alt ist. Tatsächlich empfiehlt die Kontrolleinrichtung FSK die Serie, aus der sie stammt, erst ab 16 Jahren.

Die Rede ist vom Netflix-Hit «Stranger Things», die nicht für Kids gedacht ist. Dennoch prangen Motive aus der Sendung auf zahlreichen Kinder-T-Shirts bei H&M und C&A. Schon in Grösse 122/128 werden sie angeboten, also für Sieben- bis Achtjährige.

«Würde ich meinem Sohn nie kaufen»

Und das Ganz zum Unmut von jungen Eltern: «Ich würde das meinem Sohn nie kaufen», sagt Nau.ch-Leser Louis C.*, der selbst «Stranger Things»-Fan ist. «Die Motive sind schon sehr fragwürdig, kleine Kinder sind ja auch gar nicht die Zielgruppe der Serie.»

Aus Erfahrung weiss er, dass Kinder Fragen stellen zu den Prints auf T-Shirts. «Ich denke also, es wäre schon ein Thema, dass mein Sohn die Serie plötzlich schauen wollen würde.»

Und die T-Shirts scheinen auch bei anderen Eltern nicht besonders gut anzukommen. Die «Stranger Things»-T-Shirts sind teilweise stark reduziert – bis zu 62 Prozent. Zu den Verkaufszahlen schweigen H&M und C&A auf Anfrage.

H&M betont aber, die T-Shirts seien «beliebt». Und von C&A heisst es, man höre darauf, was die Kunden wolle, und die Shirts seien auch gut angekommen.

Experte warnt Eltern vor schlaflosen Nächten

«Die T-Shirts können schon eine erziehungstechnische Challenge werden», gibt Kinder- und Jugendpsychologe Philipp Ramming zu bedenken.

Denn: Auch er kann sich vorstellen, dass Kinder, die solche T-Shirts bei Gspänli sehen, plötzlich «Stranger Things» sehen wollen. «Dann müssen die Eltern sich damit befassen und nein sagen. Die Empfehlung der FSK gibt es ja nicht ohne Grund», so der Experte zu Nau.ch.

«Es geht um die Verarbeitungsfähigkeit der Kinder, um ihre emotionale Reife. Sehen sie so eine Serie, dann kann das natürlich schlaflose Nächte bedeuten.»

Würden Sie Ihrem Kind erlauben, «Stranger Things» zu schauen?

Ältere Kinder würden sich eher mit den Motiven identifizieren und die Serie schauen wollen. Die Kleinen dagegen würden die Bilder verzerrt wahrnehmen und nicht gross damit in Verbindung bringen.

Ramming glaubt aber: «Es ist hauptsächlich ein Werbegag. Die Läden arbeiten mit Empörung, indem sie mentale Links zu einem Horror-Streifen machen.»

*Name geändert

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Kommentare

User #3726 (nicht angemeldet)

h&m sollte „gschieder“ wieder einmal normale kleidung anbieten, anstatt solche bauchfreien teile. es finden doch nicht alle kids und teenies, diese grässlichen prints und komischen kleider schön wie aus den 70ern. c&a das selbe.

User #2998 (nicht angemeldet)

Ja, viele wollen beste Kollegen ihrer Kinder sein.

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