EM: Wird Platz für Schweizer Fans in DB-Zügen knapp?
Während der EM besteht in vielen Fernverkehrszügen nach Deutschland eine Reservierungspflicht. Können deshalb weniger Schweizer Fans per Zug an die EM reisen?
Das Wichtigste in Kürze
- In den Sommermonaten wird in vielen deutschen Zügen eine Reservierungspflicht eingeführt.
- Auch Verbindungen aus der Schweiz sind betroffen.
- EM-Fans wird empfohlen, so früh wie möglich die Reise nach Deutschland zu buchen.
Am 15. Juni – in einem Monat – hat die Schweiz ihren ersten Match an der Fussball-Europameisterschaft in Deutschland. Gespielt wird gegen Ungarn im Kölner Rhein-Energie-Stadion – viele Fans dürften mit dem Zug anreisen. Denn die Fahrt dauert ab Basel nur rund vier Stunden.
Die Deutsche Bahn will während der EM übervolle Züge verhindern. Deshalb wird ab dem 1. Juni eine Sitzplatzreservierungs-Pflicht auf vielen internationalen Fernverbindungen eingeführt. Nur, wer einen reservierten Sitzplatz hat, darf mitfahren.
In den einzelnen Zügen haben also weniger Passagiere Platz. Könnte die neue Regel dazu führen, dass einige Fans nicht buchen können?
«So früh wie möglich buchen»
Betroffen ist die Strecke Zürich-München-Zürich von der Reservierungspflicht vom 1. Juni bis 5. Oktober, wie die SBB erklärt. Das Reservieren ist kostenlos.
Die gute Nachricht für Nati-Fans: In der Münchner Allianz Arena wird während der EM zwar auch gespielt. Die Schweiz hat dort in der Gruppenphase allerdings keinen Match.
«Die obligatorische Reservation gilt nur für internationale Billette auf dieser Strecke», sagt SBB-Sprecher Martin Meier. So soll eine zu hohe Zug-Auslastung während der Fussball-EM, der Ferienzeit im Sommer und des Oktoberfests in München verhindert werden.
Zu den Gruppenspielen der Schweizer Nati in Köln und Frankfurt bietet die SBB Extrazüge ab Zürich und Basel an. Dennoch meint Meier: «Wir empfehlen Reisenden, so früh wie möglich zu buchen.» Viele Destinationen waren schon bis zu sechs Monate im Voraus buchbar.
Auch in Richtung Amsterdam gilt Reservationspflicht
Richtung München ist die Reservierung also gratis. Doch es sind noch weitere Zugstrecken von einer Reservationspflicht betroffen – und hier kostet sie: Nämlich bei Fahrten zwischen der Niederlande und Deutschland.
Das dürfte zwar vor allem niederländische Fussball-Fans betreffen. Doch die Reservationspflicht zwischen der niederländischen Eisenbahngesellschaft NS und der DB im Sommer hat auch Auswirkungen auf die Schweiz.
Konkret ist die ICE-Verbindung Basel SBB–Amsterdam Centraal, die bis Mitte Juli verkehrt, betroffen. Ebenso wie die Sitzwagen im Nightjet Zürich–Amsterdam bei der Grenzüberschreitung zwischen Deutschland und den Niederlanden.
Meier erklärt: «Für Kunden aus der Schweiz besteht während dieser Zeit eine Reservationspflicht für Reisen zwischen der Schweiz und der Niederlande.» Für Reisen innerhalb der Schweiz sowie zwischen der Schweiz und Deutschland bestehe jedoch keine Reservationspflicht auf diesen Zügen.