Empfängnisverhütung statt Abschuss bei Genfer Wildtieren?

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Genève,

Aufgrund wachsender Population sollen bald Hirsche in den Wäldern von Versoix abgeschossen werden. Tierschützer protestieren und fordern stattdessen Verhütung.

Der Kanton Genf will den Bestand von Hirschen mit Abschüssen regulieren. (Symbolbild)
Der Kanton Genf will den Bestand von Hirschen mit Abschüssen regulieren. (Symbolbild) - sda - Keystone/DPA/BORIS ROESSLER

Der wachsende Bestand von Rehen, Hirschen und Wildschweinen in Genf soll nicht mit Abschüssen, sondern mit Empfängnisverhütung eingedämmt werden. Dies fordert der Tierschutzverband Animal Equité (AEE) von der Kantonsregierung.

Die Organisation ruft den Staatsrat dazu auf, Abschüsse auf Wildtiere zu stoppen und eine Pilotstudie durchzuführen, um die Wirksamkeit eines Impfstoffs für die Empfängnisverhütung zu testen.

Die Tierschützer reagierten mit ihrer Forderung auf einen Entscheid des Staatsrats Antonio Hodgers (Grüne), demnächst Hirsche in den Wäldern von Versoix abschiessen zu lassen.

Tierschutzorganisation AEE Hirsche Abschuss
Die Tierschutzorganisation AEE setzt sich gegen den Abschuss der Wildtiere ein. - instagram.com/animal.equite

Sie sei absolut gegen diese Abschüsse, die zudem gegen das kantonale Gesetz verstossen würden, hiess es in einer Medienmitteilung vom Donnerstag. Gemäss geltendem Gesetz könnten Abschüsse von Tieren, die Schäden verursachen, erst nach «Ausschöpfung der vorbeugenden Massnahmen» genehmigt werden, hielt der Verband fest.

Im vorliegenden Fall habe die Regierung die Massnahmen, die beispielsweise auf eine Reduzierung der Tierbestände abzielen, bei weitem nicht ausgeschöpft, bevor er Abschüsse in Betracht gezogen habe.

Genf verbietet Jagd auf Säugetiere

Anders als in der übrigen Schweiz ist im Kanton Genf die Jagd auf Säugetiere und Vögel seit 1974 verboten. Seit einer Gesetzesänderung darf der Kanton die Tierbestände aber regulieren. Über entsprechende Massnahmen kann der Staatsrat selbständig und ohne erforderliche Zustimmung einer Kommission aus Vertretern von Tier- und Naturschutz entscheiden.

Staatsrat Antonio Hodgers
Staatsrat Antonio Hodgers (Grüne) hatte sich für den Abschuss der Tiere entschieden. (Archivbild) - keystone

Die Tierschutzorganisation AEE wies zudem daraufhin, dass viele Länder, auch in der Europäischen Union, auf einen Impfstoff zu Verhütung zu setzten. Damit könnten sie ihre Populationen von Wildtieren, insbesondere Wildschweinen und Hirschen, stabilisieren oder reduzieren.

Diese Methode sei der kantonalen Behörde mehrmals erfolglos vorgeschlagen, kritisiert die AEE. Die Begründung habe gelautet, dass es besser sei, die Tiere ihren Fortpflanzungsdrang ausleben zu lassen und überzählige Tiere zu töten, als ihre Fortpflanzungszyklen zu hemmen. Für eine vor zwei Tagen gestartete Petition gegen den Abschuss von Hirschen in den Wäldern von Versoix sind bereits mehr als 20'000 Unterschriften zusammengekommen.

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Kommentare

User #2779 (nicht angemeldet)

Das Abschiessen von Tieren sollte man endlich in der ganzen Schweiz verbieten. Die Idee mit der Empfängnisverhütung finde ich super. Das ist die Zukunft. Es gibt ja mittlerweilen Spritzen, die einige Jahre wirkungsvoll sind. Ich verstehe sowieso nicht, wie man Spass am Töten mit Lebewesen haben kann.

User #4417 (nicht angemeldet)

Man könnte doch das Glarner Wolfsrudel nach Genf umsiedeln statt es abzuschiessen.

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