Sexismus Kritik gegen Genfer Politiker Antonio Hodgers
Dem grünen Bundesratskandidaten Antonio Hodgers bezeichnete eine Journalistin als Groupie. Gleichstellungs-Fachleute werfen ihm nun Sexismus vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Grüne Politiker Antonio Hodgers sorgt zum dritten Mal mit einer Aussage für Wirbel.
- Dem Genfer Regierungsrat wird vorgeworfen, einen sexistischen Vergleich gezogen zu haben.
- Er bezeichnete eine Journalistin als «Groupie».
Schon zum dritten Mal in kurzer Zeit sorgt der Genfer Regierungspräsident Antonio Hodgers für Wirbel in den Medien mit einer umstrittenen Aussage. Erst entschuldigte sich der Grünen-Politiker für die Aussage in einer Radiosendung, dass Bäume keine Lebewesen seien. Hodgers versuchte so seine Baupolitik zu rechtfertigen.
Wenige Tage später – nach dem Wahlerfolg seiner Partei – wurde Hodgers gefragt, ob er sich vorstellen könne als Bundesrat zu kandidieren. Der 43-Jährige liess sich alle Optionen offen und zeigte keine Zurückhaltung.
Der dritte Wirbel dreht sich um seine jüngste Aussage in der satirischen RTS-Radiosendung «Les beaux parleurs». Darin kritisierte er namentlich eine ihm unsympathische Journalistin der Zeitung «Le Temps». In der Radiosendung zog er folgenden Vergleich: «Diese Journalistin ist in Pierre Maudet verliebt, wie ein junges Mädchen in Justin Bieber.»
Hodgers Aussage ist sexistisch
Für Valérie Vuille, die Direktorin der Gleichberechtigungsorganisation Décadrées, ist eines klar: Hodgers Aussage ist sexistisch. Die Journalistin werde als Minderjährige dargestellt mit dem Stereotyp, dass Frauen nur nach Emotionen handeln würden. Das sagt Vuille gegenüber «Le Temps».
Hodgers störte sich an einem kürzlich über ihn erschienenes Portrait. Im Artikel verwendete die Redaktorin eine Metapher: «Antonio Hodgers ist ein Surfer, während Pierre Maudet ein Marathonläufer ist.» Dieser Satz stammte jedoch nicht von der Journalistin, sondern war ein anonymes Zitat eines Genfer Politinsiders.
Hodgers Verlgeich ist nur ein witziger Spruch
Trotz der Kritik gegen Hodgers verteidigt Nicolas Walder, der Präsident der Genfer Grünen seinen Magistraten. Hodgers Aussage sei einer von seinen witzigen Sprüchen, für die er bekannt sei.
Für die Genfer Nationalrätin Jocelyn Haller von der Linksaussenpartei «Ensemble à gauche» war dieser Spruch jedoch definitiv sexistisch. Mit dem Vergleich werde die Arbeit der Journalistin nichtig gemacht.
Vincent Maitre, Präsident der kantonalen CVP, findet den Spruch «völlig unangemessen und ungeschickt.» Maitre meinte solche Sprüche gehören sich vor allem als Regierungspräsident nicht.