Erik Cederman gewinnt den Marcel Benoist Wissenschaftspreis

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Bern,

Internationale Debatten erhitzen sich. Kulturelle Streitigkeiten nehmen zu. Passend dazu erhält ein Konfliktforscher den Marcel-Benoist-Wissenschaftspreis.

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Das Hauptgebäude der ETH Zürich mit seiner berühmten Kuppel. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Geisteswissenschaften decken in Krisenzeiten die Problemfaktoren auf.
  • Für seine Konflikt-Forschung erhält Erik Cederman eine Auszeichnung.

Der diesjährige Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist geht an den Konfliktforscher Lars-Erik Cederman von der ETH Zürich. Die Auszeichnung ehrt seine Forschung über den Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Bürgerkriegen.

Die Welt scheint einmal mehr besonders konfliktgeladen. Da erscheint der diesjährige Wissenschaftspreis Marcel Benoist für einen Konfliktforscher fast wie ein Aufruf an die Politik, Forschungsergebnissen mehr Beachtung zu schenken. Politische und wirtschaftliche Ungleichheit zwischen ethnischen Gruppen fördern Konflikte, so eines der zentralen Ergebnisse, zu denen Lars-Erik Cederman von der ETH Zürich und seine Forschungsgruppe in den letzten Jahren gelangt ist.

Kultur-Unterschiede verhärten sich

«Es gibt leider zunehmend Tendenzen, sogar in etablierten Demokratien, ethnische Ungleichheit zu fördern», so Cederman auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA. Die akademische Forschung habe deshalb die wichtige Aufgabe, auf konkrete Risiken hinzuweisen, die in der Hitze der politischen Debatte sonst nicht wahrgenommen werden.

In den letzten Jahren erforschte Cederman mit seinem Team den Zusammenhang zwischen ethnischen Ungleichheiten und Bürgerkriegen anhand eines eigens dafür erstellten Datensatzes für den Zeitraum von 1946 bis 2017. Die darin enthaltenen Informationen zu ethnischen Gruppen und deren Zugang zur Staatsmacht basieren dabei auf Expertenumfragen und Satellitenbildern und wurden auf einer digitalen Karte verortet.

Geisteswissenschaften können Konflikte lösen

Mehr Gerechtigkeit und damit weniger Konflikte liessen sich erreichen, indem ethnische Gruppen in den politischen Prozess einbezogen würden. Zum Beispiel durch Abbau von Diskriminierung, Einführung von Machtteilung und Föderalismus, wie das friedliche Beispiel der Schweiz zeige. «Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Ergebnisse zunehmend von internationalen Organisationen und der Politik Aufmerksamkeit gewonnen haben, wie zum Beispiel im neuen Pathways for Peace von der UNO und der Weltbank

«Cedermans Arbeit zu den ethnischen Konflikten verdeutlicht den wichtigen Beitrag, den die Geistes- und Sozialwissenschaften zur Lösung gesellschaftlicher Probleme leisten», unterstrich Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Präsident der Marcel Benoist Stiftung, gemäss einer Mitteilung vom Montag.

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