Erneut verzögert: Israelische Firma liefert Drohne abermals zu spät
Seit 2019 sollte die Schweizer Armee eigentlich mit neuen Drohnen arbeiten. Doch es kam immer wieder zum Auslieferungsaufschub – nun verzögert es sich erneut.
Die Einführung von militärischen Aufklärungsdrohnen für die Schweizer Armee hat mit einer Verspätung von bereits sechs Jahren zu kämpfen – und weitere Verzögerungen stehen bevor. Die israelische Firma Elbit hätte die sechs Drohnen bereits im Jahr 2019 liefern sollen, doch bisher befinden sich lediglich vier in der Schweiz, die restlichen sollen bis September 2025 kommen.
Die fünfte Drohne hätte eigentlich im Juni dieses Jahres an die Schweiz übergeben werden sollen. Doch die Lieferung hat sich erneut verzögert, berichtet «Blick».
Dies gefährdet nicht nur die zeitliche Planung, sondern stellt auch die schweizerische Grenzkontrolle vor Herausforderungen. Sie ist seit 2020 nicht mehr in der Lage, Schmuggler mit Drohnen zu verfolgen, da die bisherigen Drohnen ausgemustert wurden und die neuen noch nicht betriebsbereit sind.
Gazakonflikt führt zu erneuter Verzögerung
In der Vergangenheit haben beispielsweise technische Anpassungen, darunter eine Änderung des Schwerpunkts und der Einbau von Enteisungsgeräten, zu zusätzlichen Verzögerungen geführt. Darüber hinaus wird erwartet, dass die für den unbegleiteten Flug erforderliche Technik erst 2026 eingeführt und zertifiziert wird.
Der Grund für die erneute Verzögerung liegt allerdings woanders: Der Konflikt in Gaza behinderte mutmasslich den Transport der Drohnen.
Strafzahlungen an Elbit wegen Verzögerungen
Kaj-Gunnar Sievert, Sprecher des Bundesamts für Rüstung Armasuisse, bestätigt die Hindernisse gegenüber «Blick» und betont, dass der aktuelle Aufschub der Drohnenauslieferung keinen Einfluss auf den bestehenden Lieferzeitplan habe. «Wir erwarten die Lieferung der fünften Drohne in den nächsten Wochen», versichert Sievert.
Bisher musste Elbit bereits mehrere Vertragsstrafen im niedrigen Millionenbereich begleichen. In Zukunft könnte das Unternehmen auch mit Konventionalstrafen konfrontiert werden, falls die bevorstehenden Meilensteine nicht eingehalten werden.
«Falls dies nicht gelingt, werden Strafzahlungen fällig», äussert sich Sievert. Trotz dieser Unwägbarkeiten wird die Inbetriebnahme auf 2026 angesetzt, um sicherzustellen, dass das gesamte System funktioniert und allen Anforderungen entspricht.