Erotische Romane über Sportler boomen
Sex- und Liebesromane über Sportler boomen. Besonders beliebt: Eishockey-Spieler – geträumt wird aber auch von Skifahrern, Fussball-Stars oder Schwimmern.
Das Wichtigste in Kürze
- Sex-Romane für junge Frauen mit Sportler als Helden boomen.
- Besonders beliebt sind Eishockeyspieler, aber auch Skifahrer kommen gut an.
- Die Bücherläden freuts: «Lesen bildet.»
«Er ist so herzig», «stell dir vor, seine Freundin zu sein» oder «Franjo und Marco 😍»: Für Ski- und Eishockey-Stars wie Marco Odermatt, Franjo von Allmen und Roman Josi hagelt es im Netz Herzli von Fans.
Dass offenbar viele Liebes-Fantasien für ihre Lieblings-Sportler hegen, hat inzwischen auch die Bücher-Industrie entdeckt.
Im Moment verkaufen sich Sex- und Liebes-Romane über Sportler für junge Frauen nämlich wie warme Weggli.
Die Läden sind voll mit Büchern über Eishockey-Spieler, Ski-Stars, Autorennfahrer, Basketballer, und, und, und.
Sportler-Romane sind meist erotisch
«Seit zirka zwei Jahren stellen wir fest, dass dieses Genre stark nachgefragt wird», sagt Exlibris-Chef Daniel Röthlin zu Nau.ch. Begonnen habe es in der Corona-Pandemie mit dem «New Adult»-Trend.
«Bei der Zielgruppe ist das Phänomen tatsächlich sehr begehrt», bestätigt auch Alfredo Schilirò von Orell Füssli.
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«Der Absatz dieser Bücher ist stark gestiegen und nimmt auch in unseren Filialen einen relevanten Platz auf den Ausstellungstischen ein.»
«Young Adult» gibt es schon länger. Hier ist die Zielgruppe noch etwas jünger, die Bücher kommen darum auch ohne Sex aus. Anders die Sportler-Romane.
Laut Röthlin sind sie meist für «New Adults» geschrieben, also etwas ältere junge Erwachsene. Und für sie darf es auch einmal heiss zu und hergehen.
Eine Kostprobe gefällig?
Hier eine Aussage vom fiktiven Eishockeyspieler Nathan aus «Icebreaker»: «Sag mir nicht, dass du mich nicht magst, wenn ich doch die Hitze zwischen deinen Beinen spüre, Anastasia.» Hoppla!
Hockeyspieler kommen besonders gut an
Auffällig: Gewisse Sportarten scheinen von den Leserinnen – die Hauptzielgruppe sind nämlich Frauen – bevorzugt zu werden.
«Uns ist aufgefallen, dass beispielsweise Hockeyspieler und Skifahrer beliebt sind», sagt Röthlin.
«Also als besonders männlich geltende Sportarten mit grossem Risiko. Klar, wenn einer Hockey spielt, ist er ein harter Kerl – das macht es attraktiver.»
Dass gerade Hockeyspieler gut ankommen, zeigt sich auch vor Ort in einer Orell-Füssli-Filiale. Auf einem Tisch alleine liegen dort ein halbes Dutzend Hockey-Romane.
Sogar die Nashville Predators von Berner Hockey-Star und Team-Captain Roman Josi wollen die Liebes-Roman-Fans inspirieren.
Der offizielle Tiktok-Account des Teams schreibt sie persönlich an: «Hey Booktok, dürfen wir vorstellen: Roman Josi.»
Mit Booktok gemeint ist die Bücher-Community auf Tiktok. Das Video kommt gut an: «Oh Captain, mein Captain!», schwärmen die Josi-Fans in den Kommentaren.
Inspiration holen bei echten Sportlern ist also erwünscht. Die Charaktere in den Büchern sind dann aber fiktiv.
«Lesen bildet»
Bei den Skifahrern denke man an einen braungebrannten Typen im US-Luxus-Skigebiet Aspen. «Romane über Snowboarder und Surfer gibt es auch, das sind dann eher die Freigeister», sagt Röthlin.
«Keine Sportart wird ausgelassen. Auch Bücher über Baseball, Schwimmen und den Fussball werden gern gelesen. Neu ist das Thema Rennsport», ergänzt Schilirò.
Kein Wunder: Neben Odermatt und Josi sind auch Rennfahrer Lewis Hamilton oder Fussball-Star Neymar beliebte Promi-Schwärme.
Röthlin «freut» der Trend, «weil das heisst, dass die Jungen wieder lesen. Und Lesen bildet», betont er.
Sowohl Orell Füssli als auch Exlibris gehen davon aus, dass der Trend längst nicht vorbei ist. «Es sind sicher schon die nächsten Bücher in der Pipeline», glaubt Röthlin.
