«Erstaunlich einfach»: Zürcher Bauer setzt jetzt auf Roboter

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Winterthur Stadt,

Ungefähr jeder siebte Zürcher Milchviehbetrieb setzt auf Melkroboter und andere Automatisierungen. Vom Füttern bis zum Melken: Fast alles läuft automatisch.

Kuh
In Kuhställen kommen immer öfter Roboter zum Einsatz. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa jeder siebte Zürcher Bauer setzt im Kuhstall Automatisierungstechniken ein.
  • Vom Füttern über das Melken bis zur Gesundheitsüberwachung geschieht alles automatisch.
  • Mitunter entscheiden die Kühe sogar selbst, wann sie gemolken werden wollen.

Die Bäuerin, die morgens in den Stall geht und von Hand die Kühe melkt: Das beschreibt längst nur noch eine Schweizer Bergidylle, die mit der Realität immer weniger etwas zu tun hat.

Roboter halten Einzug in die Landwirtschaft. Sie übernehmen inzwischen alle möglichen Arbeiten der Bauern – vom Füttern über das Melken bis hin zur Gesundheitsüberwachung.

Zirka jeder siebte Milchviehbetrieb im Kanton Zürich setzt bereits auf Melkroboter oder andere Automatisierungstechniken. «Dieser Trend ist deutlich erkennbar und wird allmählich zur Norm», sagt Matthias Schick dem Portal «Züriost». Schick leitet den Bereich Tierhaltung und Milchwirtschaft am Strickhof in Lindau.

Kühe entscheiden selbst, wann sie sich melken lassen

Einer der Bauern, der in der Landwirtschaft auf Fortschritt setzt, ist Reto Bieri vom Chäferhof in Turbenthal. Selbst Hand anlegen muss der 33-Jährige nur noch selten.

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Der Melkroboter erkennt auch, wenn es eine Kuh übertreibt, und versagt dann den Dienst. (Symbolbild) - keystone

Gemolken werden seine 30 Kühe vollautomatisch. Die Tiere bewegen sich von selbst zu den Melkständen. Ein Roboter hängt dann das Melkwerkzeug automatisch an das Euter und beginnt zu melken.

«Was wir haben, ist quasi bereits die übernächste Generation», sagt Reto Bieri gegenüber «Züriost». Sensoren am Halsband jeder Kuh liefern dem Roboter dabei Daten, um den Melkvorgang individuell anzupassen.

Krankheiten werden dank Gesundheitsüberwachung schneller erkannt

Auch das Füttern erfolgt auf dem Chäferhof automatisiert über ein Futterband. Und: Die Gesundheitsdaten aller Tiere werden fortlaufend erfasst und in einer digitalen Datenbank dokumentiert und analysiert.

«Wenn eine Kuh krank ist, merkt man das am Fressverhalten oder weil sie weniger Milch gibt», sagt Bieri. Sobald der Sensor am Hals dies registriere, erhalte er eine Meldung auf Computer und Handy.

Wie findest du es, dass Roboter und moderne Technologien immer mehr Aufgaben übernehmen?

Dass der technische Fortschritt nicht ohne Gefahren ist, ist Bieri und seiner Frau bewusst. Solange alles funktioniere, sei alles gut. «Aber wenn zum Beispiel das Futterband ausfällt, kann ich meine Kühe kaum füttern», erklärt der Bauer.

Günstig war die Umrüstung laut dem Portal ebenso nicht. Gekostet hat das «Generationenprojekt» den Bauern rund eine Million Franken.

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