Die Lage in Schwanden GL ist weiterhin angespannt. Die evakuierten Einwohner müssen sich noch gedulden – eine Rückkehr ist noch nicht möglich.
Schwanden Erdrutsche
Schwanden GL wurde von mehreren Hangrutschen getroffen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bevölkerung von Schwanden kann noch nicht nach Hause zurückkehren.
  • Gemäss der Gemeinde ist die Lage weiterhin «sehr kritisch und instabil».
  • Immerhin konnten Haustiere geborgen und versorgt werden.
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Die evakuierte Bevölkerung des Erdrutsch-Dorfs Schwanden GL kann bis auf weiteres nicht nach Hause zurückkehren. Die Lage im Rutschgebiet über dem Dorf ist «sehr kritisch und instabil», wie die Gemeinde Glarus Süd, zu der Schwanden gehört, am Freitag mitteilte.

Schwanden GL
Im zweiten Stock dieses Hauses wohnte Joel Thoma in Schwanden GL. Von seinem TV-Zimmer aus, sah er, wie es das Nachbarshaus regelrecht «verjagte».
Schwanden GL
Bei dem Erdrutsch in Schwanden GL wurden zahlreiche Häuser beschädigt oder zerstört.
Schwanden GL
Viele Menschen mussten evakuiert werden – Verletzte gab es glücklicherweise keine.
Schwanden GL
Die Polizei schliesst nicht aus, dass weitere Menschen evakuiert werden müssen und weitere Gebäude beschädigt werden könnten.

In der Nacht auf Freitag löste sich in der sogenannten Wagenrunse weiteres Geröll. Mehrere tausend Kubikmeter, das Volumen einiger Einfamilienhäuser, rutschten ins Tal. Neuer Schaden entstand dabei nicht. Experten der Gemeinde rechnen aber kurzfristig mit weiteren Rutschungen.

«Die evakuierte Bevölkerung wird bis auf Weiteres nicht in ihre Wohnungen zurückkehren können», schrieb die Gemeinde. Es handelt sich um 97 Personen.

Evakuierte können Tiere versorgen

Immerhin erhielten Besitzerinnen und Besitzer von Haustieren am Freitagnachmittag eine Stunde Zeit, um ihre Tiere zu bergen oder sie mindestens zu versorgen. Zudem prüfe der Krisenstab laufend, ob und wann zumindest einem Teil der evakuierten Bevölkerung Zugang zu den Wohnungen gewährt werden könne, hiess es. Die Evakuierten sollen die Möglichkeit erhalten, persönliche Effekten zu holen.

Haben Sie schon einmal einen Erdrutsch miterlebt?

In der Zwischenzeit erhält Glarus Süd zahlreiche Hilfsangebote von Privatpersonen, Organisationen und weiteren Gemeinden. «Die landesweite Solidarität gibt uns Kraft bei der Bewältigung der anspruchsvollen Situation», hiess es in der Mitteilung. Die verschiedenen Hilfsangebote werden durch die Sozialberatung für die Opfer des Erdrutsches koordiniert.

Die Sozialberatung unterstützt die betroffene Bevölkerung auch dabei, passende Wohnmöglichkeiten zu finden. Wie Gemeindepräsident Hansruedi Forrer bereits am Mittwoch erklärt hatte, nahm die Gemeinde dazu auch Kontakt auf mit der Glarner Tourismusorganisation.

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