Ex-Sicherheitschef von Genfer Flughafen wegen Korruption verurteilt
Der ehemalige Sicherheitschef des Genfer Flughafens muss mindestens sechs Monate unbedingt im Gefängnis bleiben. Er vergab Aufträge gegen Bestechungsgelder.
Das Genfer Strafgericht hat am Freitag den ehemaligen Sicherheitschef des Genfer Flughafens wegen passiver Bestechung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, davon sechs Monate unbedingt. Der Mann hatte gegen Geld eine Firma begünstigt, damit diese Aufträge des Flughafens erhielt.
Der ehemalige Kadermitarbeiter, der die Taten gestand, erschien im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens vor Gericht. Er wurde der passiven Bestechung, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Amtsgeheimnisverletzung, der Anstiftung zur Urkundenfälschung und der Beihilfe zum Betrug bei der Arbeitslosenversicherung für schuldig befunden.
«Korruptionspakt» lief sieben Jahre lang
Der Mann hatte 2012 mit dem Chef einer Firma «einen Korruptionspakt» geschlossen, um dieser Firma mehrere Dienstleistungsaufträge des Flughafens Genf zu erteilen. Der Ex-Sicherheitschef sollte das Verfahren zur Vergabe der Aufträge beeinflussen, damit der Flughafen das betreffende Unternehmen auswählt.
Als Gegenleistung zahlte ihm der Leiter des Unternehmens «einen ungerechtfertigten Vorteil», der der Hälfte der Gewinne des Unternehmens entsprach. Zwischen 2012 und 2019 liess sich der ehemalige Sicherheitschef auf diese Weise mehr als 450'000 Franken auf verschiedene Konten auszahlen.
Mehr als 520'000 Franken Kosten für Verurteilte
Der Mann, der nach dem Auffliegen der Affäre 2019 entlassen worden war, stand neben dem Leiter des Unternehmens vor Gericht. Dieser Mann, der die Taten ebenfalls zugegeben hatte, wurde der aktiven Bestechung, der Urkundenfälschung und der Beihilfe zum Betrug bei der Arbeitslosenversicherung für schuldig befunden. Er wurde zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt.
Die beiden Männer müssen ausserdem dem Genfer Flughafen mehr als 450'000 Franken für die Wiedergutmachung des Schadens sowie 70'000 Franken für die Verfahrenskosten zahlen.