Herbst

Experten fürchten Rekord bei Wander-Toten

Carine Meier
Carine Meier

Appenzell,

2021 gab es eine Höchstzahl von 67 Wander-Toten. Bei einem schönen Herbst könnte der traurige Rekord nun 2022 schon wieder gebrochen werden, fürchten Experten.

Wandern
Eine Wandergruppe in den Bergen. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In diesem Jahr sind in der Schweiz bereits 40 Menschen bei Wander-Unfällen gestorben.
  • Wenn es im Herbst so weitergeht, könnte der bisherige Rekord von 67 gebrochen werden.
  • Laut Experten spielt dabei eine Rolle, wie schön das Wetter in den nächsten Wochen wird.

Immer wieder kamen diesen Sommer Menschen bei tragischen Wanderunfällen ums Leben. Besonders die Todesserie beim Bergrestaurant Aescher im Alpstein im Appenzell beschäftigte die Schweiz.

Nun zeigt sich: Dieses Jahr könnte es erneut einen neuen traurigen Rekord geben. 2021 kamen 67 Menschen in der Schweiz beim Wandern um. Jetzt, im September 2022, sind es laut einer Zählung des «Tagesanzeiger» schon mindestens 40.

Gehen Sie gerne wandern?

«Wird es ein schöner und langer Herbst, kann es gut sein, dass wir einen Rekord an tödlichen Unfällen verzeichnen werden.» Dies erklärt Bruno Hasler vom Schweizer Alpen-Club (SAC) gegenüber der Zeitung.

Die hohe Anzahl von Unfalltoten lässt sich teilweise mit dem schönen Wetter erklären. «Wenn mehr Leute die Berge besuchen, gibt es auch mehr Bergunfälle», erklärte Martin Künzle vom SAC bei Nau.ch.

Zudem überschätzen viele ihre eigenen Fähigkeiten und wagen sich auf Touren, die vielleicht nicht für sie geeignet sind. Gerade bei bekannten Instagram-Hotspots wie dem Aescher kommt es immer wieder zu Unfällen.

Alpstein ist das tödlichste Wandergebiet der Schweiz

Das belegt nun auch eine Datenanalyse von Tamedia. Die Informationen des SAC und Polizeimeldungen verraten: Der Alpstein, in dem auch der Aescher und Seealpsee liegen, ist das tödlichste Wandergebiet der Schweiz. Mindestens 33 Menschen starben in den letzten zehn Jahren in dieser Region.

Aescher
Das Bergrestaurant Aescher im Appenzeller Alpstein. - Keystone

Die Daten zeigen zudem: Männer stürzen häufiger als Frauen tödlich ab, obwohl Frauen mehr wandern gehen. Zudem sind 40 Prozent aller Wander-Toten älter als 60 Jahre. In beiden Fällen ist der Grund für die Unterschiede wohl die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Das vermutet Pietro Cattaneo vom Verband «Schweizer Wanderwege».

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